Chef von NSU-Ausschuss geht von Mittätern bei Mordserie aus

Frankfurt · Der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses im Bundestag, Clemens Binninger (CDU ), vermutet, dass der rechtsextremen Gruppe mehr Mitglieder als bislang bekannt angehört haben. Er sei "zutiefst davon überzeugt", dass der NSU nicht nur aus drei Leuten bestanden habe und dass es neben angeklagten Helfern und Unterstützern auch Mittäter gegeben habe, sagte Binninger der "Frankfurter Rundschau" gestern.

Dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) werden zehn Morde zugerechnet. Aufgeflogen war die rechtsextreme Gruppe erst nach dem Tod der beiden mutmaßlichen Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt im Jahr 2011. Das mutmaßliche dritte Mitglied Beate Zschäpe steht derzeit in München vor Gericht. Im Bundestag befasst sich sich seit längerem ein Untersuchungsausschuss mit dem NSU, der am Donnerstag erstmals nach der Sommerpause wieder zusammenkommt. Binninger sagte nun, er teile die Auffassung der0 Bundesanwaltschaft nicht, "dass alle 27 Straftaten - zehn Morde, zwei Sprengstoffanschläge, 15 Banküberfälle - nur von den beiden Männern begangen wurden". Es gebe eine "Reihe von Indizien", die darauf deuteten, "dass es Mittäter vor Ort gegeben hat, die geholfen oder ausgespäht haben".

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