CDU und SPD pochen auf Führung im Saarland

Saarbrücken. Im Saarland kommen nach dem Wahlsonntag Sondierungsgespräche für mögliche Regierungsbündnisse in Gang. Sowohl CDU als auch SPD beauftragten gestern Abend ihre Landeschefs Peter Müller und Heiko Maas (Fotos: SZ), Gespräche mit anderen Parteien aufzunehmen

Saarbrücken. Im Saarland kommen nach dem Wahlsonntag Sondierungsgespräche für mögliche Regierungsbündnisse in Gang. Sowohl CDU als auch SPD beauftragten gestern Abend ihre Landeschefs Peter Müller und Heiko Maas (Fotos: SZ), Gespräche mit anderen Parteien aufzunehmen.

Derweil kündigte gestern Abend Grünen-Landeschef Hubert Ulrich am Rande einer Vorstandssitzung in Saarbrücken an, - trotz Skepsis der eigenen Bundesspitze gegenüber einer "Jamaika"-Koalition - sowohl mit CDU und FDP als auch mit SPD und Linken Sondierungsgespräche führen zu wollen. Zuvor hatte er in Berlin erklärt, man könne nun "hin- und herverhandeln". Es gebe eine "gute Chance, einen erkennbar grünen Anteil in Koalitionsverhandlungen einfließen zu lassen". Als wesentliche Punkte nannte er ein Vorantreiben des Kohleausstieges, die Abschaffung der Studiengebühren und Bildungsreformen.

Müller sagte nach einer gemeinsamen Sitzung von CDU-Landesvorstand und -fraktion in Saarbrücken, es habe Einigkeit bestanden, dass seine Partei als "mit weitem Abstand stärkste politische Kraft" vom Wähler den Auftrag erhalten habe, eine regierungsfähige Mehrheit zu bilden. Gesprächs-Angebote seien an SPD, FDP und Grüne ergangen. Müller signalisierte den Grünen deutliches Entgegenkommen bei Studiengebühren und Nichtraucherschutz. Auch SPD-Chef Heiko Maas bekräftigte seine Forderung, Regierungsverantwortung zu übernehmen. Maas wurde von Landesvorstand und -fraktion beauftragt, umgehend Sondierungsgespräche mit Grünen und Linken aufzunehmen. Darüber hinaus will er das Gesprächs-Angebot Müllers annehmen. FDP-Chef Christoph Hartmann erklärte nach einer Landesvorstandssitzung am späten Abend gegenüber der SZ, er sehe für die Grünen in einer "Jamaika"-Koalition mehr Chancen, ihre Ziele durchzusetzen als mit Rot-Rot-Grün. Die FDP sei etwa in der Energiepolitik zu Kompromissen bereit. , Seite A 4: Meinung gp/ts/pg

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