Bundeswehr treibt Standort-Schließung voran

Berlin/Saarbrücken. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat eine rasche Realisierung der Bundeswehrreform und der geplanten Standortschließungen angekündigt. Zwischen 2014 und 2016 sollen die Standortschließungen weitestgehend umgesetzt werden. Bis Ende 2015 würden drei Viertel der gesamten Reformmaßnahmen verwirklicht sein, sagte der Minister gestern

Berlin/Saarbrücken. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat eine rasche Realisierung der Bundeswehrreform und der geplanten Standortschließungen angekündigt. Zwischen 2014 und 2016 sollen die Standortschließungen weitestgehend umgesetzt werden.Bis Ende 2015 würden drei Viertel der gesamten Reformmaßnahmen verwirklicht sein, sagte der Minister gestern. Bis 2017 soll das Personal auf 170 000 Berufs- und Zeitsoldaten sowie 5000 Freiwillige abgebaut werden. Die Graf-Werder-Kaserne Saarlouis soll nach den neuesten Planungen, die das Verteidigungsministerium gestern Abend veröffentlichte, allerdings später als bisher vermutet, nämlich erst im zweiten Quartal des Jahres 2017 weitgehend geschlossen werden. Eine Begründung dafür gab es gestern nicht. Weitere Schließungen sah die Reform, die de Maizière bereits im vergangenen Jahr vorgestellt hatte, im Saarland nicht vor. Allerdings sinkt die Zahl der Soldaten hier prozentual stärker als in jedem anderen Bundesland. Konkret sollte sich die Zahl der Dienstposten von zuvor 2720 auf 1350 etwa halbieren. Allein in Saarlouis sollen von 740 Bundeswehr-Angehörigen nur 40 für ein Landeskommando bleiben. Lebach verliert 510 seiner bisher 1010 Stellen, Merzig 100 der zuvor 770. Lebach wird Sitz der künftig einzigen Fallschirmjägerbrigade der Bundeswehr und eines Generals.

De Maizière wollte ursprünglich bundesweit 31 Bundeswehrstandorte schließen. Zusätzlich kündige er jetzt das Aus für Idstedt in Schleswig-Holstein an. Er sieht die Reform auf Erfolgskurs. "Wir sind gut unterwegs", sagte er. Ziel sei eine "kleine, leistungsfähige und demokratiefeste Bundeswehr". Über einen Umzug des Verteidigungsministeriums von Bonn nach Berlin werde nicht mehr in dieser Legislaturperiode entschieden, sagte de Maizière. red/dpa

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