Bundespräsident für gemeinsames Abendmahl

Bonn. Bundespräsident Horst Köhler (Foto: ddp) hat vor Beginn des Ökumenischen Kirchentags in München seinen Wunsch nach einer gemeinsamen Abendmahlsfeier geäußert. "Die teilweise Aussperrung erscheint mir unnatürlich", sagte Köhler dem "Rheinischen Merkur"

Bonn. Bundespräsident Horst Köhler (Foto: ddp) hat vor Beginn des Ökumenischen Kirchentags in München seinen Wunsch nach einer gemeinsamen Abendmahlsfeier geäußert. "Die teilweise Aussperrung erscheint mir unnatürlich", sagte Köhler dem "Rheinischen Merkur". Die Trennung zwischen Protestanten und Katholiken habe zwar dogmatische Gründe, "die wichtigere Frage ist aus meiner Sicht aber die Seelsorge und dass die Menschen den Kirchen nicht davonlaufen". Köhler, der evangelisch ist, mahnte die Kirchen zu mehr Zusammenarbeit. Die christlichen Konfessionen sollten sich "noch stärker auf die grundlegenden Gemeinsamkeiten" besinnen. Den allermeisten Christen in Deutschland seien die theologischen und dogmatischen Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten "nicht so wichtig". Die Kirchen sollten die hohe Zahl der Kirchenaustritte nicht einfach hinnehmen, die ja nicht erst in letzter Zeit beunruhigend gewesen sei, fügte der Bundespräsident hinzu. "Meine Bitte an die christlichen Kirchen ist: Kämpfen Sie um jeden Einzelnen." Zu den Missbrauchsfällen sagte Köhler, diese habe er "als bedrückend" empfunden. Die Kirche müsse nun "Buße tun und transparent werden". Zugleich warnte er vor einem Generalverdacht gegenüber katholischen Priestern oder auch Lehrern an Reformschulen. Das habe "keine sachliche Grundlage" und sei "menschlich inakzeptabel". epd

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