Bundespräsident fordert höhere Benzinpreise

München/Saarbrücken. Höhere Kraftstoffpreise könnten nach Ansicht von Bundespräsident Horst Köhler (Foto: dpa) dabei helfen, die Wirtschaft in Deutschland umweltgerechter zu gestalten. "Wir müssen jetzt den Paradigmenwechsel hin zu einer Wirtschaftsweise einleiten, die unser Planet verkraftet", sagte er dem "Focus"

München/Saarbrücken. Höhere Kraftstoffpreise könnten nach Ansicht von Bundespräsident Horst Köhler (Foto: dpa) dabei helfen, die Wirtschaft in Deutschland umweltgerechter zu gestalten. "Wir müssen jetzt den Paradigmenwechsel hin zu einer Wirtschaftsweise einleiten, die unser Planet verkraftet", sagte er dem "Focus". Auch auf die Gefahr hin, sich mit vielen anzulegen, betonte das Staatsoberhaupt: "Wir sollten zum Beispiel darüber nachdenken, ob der Preis von Benzin nicht tendenziell höher als tendenziell niedriger sein sollte." Der Preis sei immer noch das stärkste Signal, damit Menschen ihr Verhalten ändern, so Köhler. Er hält es für notwendig, "rechtzeitig über neue Mobilitätskonzepte" nachzudenken.

Benzin und Diesel sind zuletzt, kurz vor den Osterferien, wieder deutlich teurer geworden, was vor allem die Saarländer zu spüren bekommen. Ein Preisvergleich des ADAC hatte vergangene Woche ergeben, dass Autofahrer in Saarbrücken bundesweit am meisten für Sprit bezahlen.

Automobilclubs kritisieren seit jeher, dass die hohen Kosten an der Zapfsäule nicht immer durch den Ölpreis gerechtfertigt sind, sondern häufig auf spekulativem Handel beruhen. SPD-Landeschef Heiko Maas hatte in diesem Zusammenhang eine staatliche Preiskontrolle für Benzin nach dem Vorbild Luxemburgs vorgeschlagen.

Köhlers Forderung nach höheren Kraftstoffpreisen bezeichnete der ADAC gestern als unsozial. "In den Ohren vieler Millionen Pendler klingen solche Äußerungen wie Hohn", sagte ADAC-Präsident Peter Meyer, der dem Bundespräsidenten eine "ideologische Verteufelung der individuellen Mobilität" vorwarf. dpa/afp/red

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