Bürger sollen mehr für Pflege-Vorsorge zahlen

Berlin. Die Versicherten müssen künftig wohl mehr für die Pflege-Vorsorge zahlen. Union und FDP wollen die Bürger verpflichten, neben dem bisherigen Beitrag zur gesetzlichen Pflegeversicherung jeden Monat einige Euro extra für den Aufbau eines Kapitalstocks zu bezahlen

Berlin. Die Versicherten müssen künftig wohl mehr für die Pflege-Vorsorge zahlen. Union und FDP wollen die Bürger verpflichten, neben dem bisherigen Beitrag zur gesetzlichen Pflegeversicherung jeden Monat einige Euro extra für den Aufbau eines Kapitalstocks zu bezahlen. Dies sei wegen der demografischen Entwicklung und der zunehmenden Zahl der Pflegebedürftigen nötig, sagte gestern Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU). FDP-Vizechefin Cornelia Pieper bestätigte: "Wir wollen auch einen Einstieg in ein kapitalgedecktes Verfahren für die jüngere Generation." Der FDP-Pflegeexperte Heinz Lanfermann betonte, der Einstieg in die Kapitaldeckung solle sachte geschehen. Die Umlagefinanzierung solle daneben bestehenbleiben. Bei der Umlage, wie sie derzeit in der Pflegeversicherung und in der gesetzlichen Rentenversicherung gilt, werden die Leistungen für Pflegebedürftige oder Rentner aus den laufenden Beiträgen der Versicherten bezahlt, die damit wiederum Ansprüche auf Leistungen aus künftigen Beiträgen erwerben. Bei der Kapitaldeckung werden die Beiträge der heute Versicherten auf dem Kapitalmarkt für deren künftige Versorgung angelegt. Der entscheidende Passus im Entwurf des Koalitionsvertrags lautet, die bestehende Pflegeversicherung könne ihre Aufgabe nicht auf Dauer erfüllen. "Daher brauchen wir neben dem bestehenden Umlageverfahren eine Ergänzung durch Kapitaldeckung, die verpflichtend, individualisiert und generationengerecht ausgestaltet sein muss." Mit der Reform der Pflegeversicherung vom 1. Juli 2008 war der Beitrag um 0,25 Punkte auf 1,95 Prozent des Bruttolohns gestiegen, für Kinderlose auf 2,2 Prozent. Die Pflegeversicherung wird je zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern finanziert. Die Zusatzbeiträge müssten Arbeitnehmer alleine tragen. dpa/red

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