Brüssel will Gemüsebauern für Umsatzeinbrüche entschädigen

Brüssel. Bauern, die nach Ehec-Warnungen unter Umsatzeinbrüchen leiden, können nun doch auf Hilfe hoffen. EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos kündigte für den heutigen Dienstag ein Sondertreffen der Landwirtschaftsminister in Luxemburg an. Bereits dort sollten Unterstützungen beschlossen werden

Brüssel. Bauern, die nach Ehec-Warnungen unter Umsatzeinbrüchen leiden, können nun doch auf Hilfe hoffen. EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos kündigte für den heutigen Dienstag ein Sondertreffen der Landwirtschaftsminister in Luxemburg an. Bereits dort sollten Unterstützungen beschlossen werden.Offen war gestern noch, ob es sich tatsächlich um Direktzahlungen aus dem Agrar-Etat handelt oder ob die Kommission lediglich die Vergabe von nationalen Geldern erleichtern will. Entschädigungen sind möglich, wenn es zu schweren Marktstörungen kommt. Besonders schwierig könnte die Situation allerdings für die betroffenen Landwirte in Norddeutschland werden, da regional begrenzte Krisen nicht unter die Verantwortung der EU fallen. Insofern dürften vor allem spanische Bauern von den europäischen Mitteln profitieren.

Madrids Gesundheitsminister Leire Pajin attackierte gestern Deutschland wegen seiner Warnungen scharf. Bei der Tagung der EU-Gesundheitsminister in Luxemburg rügte er die "gravierenden Folgen", die das "unbegründete" Vorgehen der Bundesbehörden nach sich gezogen hätten. Gesundheitsstaatssekretärin Annette Widmann-Mauz wies die Vorwürfe zurück: "Wir hatten den Verdacht und es war richtig, die entsprechenden Verzehrempfehlungen zu geben." Außerdem sei der "Erreger hochgefährlich und aggressiv". Dennoch gibt es in Brüssel offenbar inzwischen eine deutlich größere Zurückhaltung angesichts immer neuer Meldungen aus der Bundesrepublik. So hatte die EU-Kommission am Sonntag darauf verzichtet, andere Mitgliedstaaten vor den Sprossen zu warnen, die zunächst als Ausgangspunkt für die Verbreitung der Ehec-Bakterien identifiziert worden waren. "Die Sprossen wurden nicht exportiert, so dass es keinen Grund für eine Warnung gab", betonte eine Sprecherin. dr

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