Bringt ein neuer Trend aus England Aus für „Willi's Würstchenbude“?

London/Saarbrücken · Trendsetter in Deutschland waren wohl Menschen wie Cindy, Jacqueline und Willi. Sie revolutionierten den Genitiv, indem sie sein „S“ mit einem Apostroph abtrennten.

Inzwischen haben "Cindy's Nagelstudio", "Jacqueline's Boutique" und "Willi's Würstchenbude" bei großen Firmen Nachahmer gefunden, etwa bei der im Saarland bestens bekannten ,,Victor's"-Kette. Auch die großzügige Duden-Redaktion drückt inzwischen zum Leidwesen von Sprachpuristen ein Auge zu. Eigentlich ist das Auslassungszeichen beim Genitiv typisch fürs Englische, galt wohl in Deutschland deswegen manchem Werber als schick.

Und nun das: Damit sie für die Computer der Rettungsdienste besser lesbar sind, haben englische Städte begonnen, den Genitiv-Apostroph aus Straßennamen zu tilgen. Aus der King's Road wird die Kings Road. Nun sind die Sprachhüter empört. In Cambridge haben sie nächtens die Auslassungszeichen wieder auf die Schilder gemalt. Ein Tipp: Sie könnten sie von Deutschen Firmen-Schildern nehmen, da sind noch einige zu viel drauf.

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