Atomdeal mit Iran Brechstangenpolitiker ohne Alternativen
Donald Trump hat wahr gemacht, womit er immer wieder gedroht hatte. Auch nach 15 Monaten im Oval Office arbeitet er die Liste seiner Wahlversprechen mit derselben sturen Entschlossenheit ab, mit der er sich vom Pariser Klimavertrag verabschiedete oder Zollhürden aufstellte.
Nur dass der neueste Alleingang noch folgenschwerer sein dürfte als die vorangegangenen. Der Ausstieg aus dem Deal zeigt ein Amerika, das den Rat seiner westlichen Verbündeten arrogant ignoriert. Er ist eine schallende Ohrfeige für die Europäer, die die Abmachung durch Nachbesserungen zu retten versuchten. Und zugleich ein demonstrativer Affront gegen den Brückenbauer Barack Obama. Ihn motivierte die feste Überzeugung, dass es gelingen kann, einen schwierigen Akteur wie Iran aus der Kälte zu holen. Das Prinzip des Wandels durch Annäherung, dem Obama folgte – in den Augen Trumps ist es nichts als naive Gutgläubigkeit. Nur: Was der Brechstangenpolitiker nicht im Repertoire hat, sind vernünftige Alternativen.
