BND-Spion gab Papiere an USA weiter

Berlin · Der Anfang Juli beim Bundesnachrichtendienst (BND) enttarnte Spion hat nach einem Medienbericht weit mehr Informationen an die USA weiter geleitet als bisher bekannt. So sollen sich in den Unterlagen auch Verlaufs- und Ergebnisprotokolle von Gesprächen befunden haben, die BND-Präsident Gerhard Schindler und sein Stellvertreter mit den Geheimdienstchefs anderer Länder führten.

Das berichtet die "Mitteldeutsche Zeitung" unter Berufung auf Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages. Demnach gab es in den Materialien ferner eine Übersicht der BND-Residenzen mit den Namen und Adressen der jeweiligen Agenten. Das weitergegebene Auftragsprofil des Auslandsgeheimdienstes habe nicht allein die Namen von Ländern aufgeführt, die der BND im Auftrag des Bundeskanzleramtes überwachen sollte. Es habe auch detaillierte Anweisungen beinhaltet, was genau in den Ländern auszuforschen sei. Im Zuge der Affäre war bekannt geworden, dass zu den Ländern auch die Türkei gehört. Der BND-Mitarbeiter soll innerhalb von zwei Jahren 218 Dokumente an US-Geheimdienste verkauft haben. Wie bereits bekannt ist, soll aus ihnen auch hervor gehen, dass der BND Gespräche der einstigen US-Außenministerin Hillary Clinton aufgezeichnet hat.

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