Bischöfin Käßmann tritt zurück - Bestürzung in Kirche und Politik

Hannover/Saarbrücken. Nach nur vier Monaten an der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat die Ratsvorsitzende Margot Käßmann ihren Rücktritt erklärt. Zugleich legte sie mit sofortiger Wirkung ihr Amt als hannoversche Landesbischöfin nieder. Die 51-Jährige war mit 1,54 Promille Alkohol im Blut am Steuer ihres Dienstwagens erwischt worden

 Margot Käßmann räumt ihren "schweren Fehler" ein. Foto: dpa

Margot Käßmann räumt ihren "schweren Fehler" ein. Foto: dpa

Hannover/Saarbrücken. Nach nur vier Monaten an der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat die Ratsvorsitzende Margot Käßmann ihren Rücktritt erklärt. Zugleich legte sie mit sofortiger Wirkung ihr Amt als hannoversche Landesbischöfin nieder. Die 51-Jährige war mit 1,54 Promille Alkohol im Blut am Steuer ihres Dienstwagens erwischt worden. Ihr droht nun ein Ermittlungsverfahren.

Käßmann sagte, sie habe "einen schweren Fehler" gemacht, den sie zutiefst bereue. "Mein Herz sagt mir ganz klar: Ich kann nicht mit der notwendigen Autorität im Amt bleiben", erklärte sie. Zugleich gehe es ihr auch um "Respekt und Achtung vor mir selbst und meine Gradlinigkeit, die mir viel bedeutet". Den EKD-Vorsitz übernimmt bis auf Weiteres Käßmanns Stellvertreter Nikolaus Schneider. Er ist als Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland auch für große Teile des Saarlandes zuständig.

Noch am Morgen hatte sich die EKD einstimmig hinter Käßmann gestellt. Den Rücktritt quittierte die Kirchenspitze mit tiefem Bedauern. "Die Gradlinigkeit und Klarheit in ihren theologischen, soziopolitischen und gesellschaftlichen Positionen werden der Evangelischen Kirche fehlen", hieß es in einer Erklärung der EKD. Käßmanns Rücktritt sei "ein schwerer Verlust für den deutschen Protestantismus." Der Chef der Katholischen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, äußerte Verständnis für die Entscheidung. Kanzlerin Angela Merkel erklärte, sie habe die Zusammenarbeit mit der Bischöfin sehr geschätzt. SPD-Chef Sigmar Gabriel bedauerte den Rückzug einer "verlässlichen Anwältin für Solidarität".

Für den evangelischen Kirchenkreis Saar-West sagte Superintendent Christian Weyer zur SZ, er habe große Hochachtung vor Käßmanns "ehrlicher Entscheidung". Er bedaure die kurze Amtszeit der EKD-Chefin, die "wichtige Impulse gesetzt hat". und Meinung epd/kna/red

 Margot Käßmann räumt ihren "schweren Fehler" ein. Foto: dpa

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