Berliner Politiker fordern Konsequenzen nach Unglück

Berlin. Das Entsetzen über das Unglück bei der Love-Parade in Duisburg war am Wochenende im politischen Berlin groß. "Eine solche Katastrophe, die während eines friedlichen Festes fröhlicher junger Menschen aus vielen Ländern Tod, Leid und Schmerz verursacht, ist furchtbar", befand Bundespräsident Christian Wulff

Berlin. Das Entsetzen über das Unglück bei der Love-Parade in Duisburg war am Wochenende im politischen Berlin groß. "Eine solche Katastrophe, die während eines friedlichen Festes fröhlicher junger Menschen aus vielen Ländern Tod, Leid und Schmerz verursacht, ist furchtbar", befand Bundespräsident Christian Wulff. Mit seinen Gedanken sei er "bei den Opfern der Tragödie und allen ihren Angehörigen und Freunden". Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ noch am Samstag mitteilen, sie sei "entsetzt und traurig angesichts des Leids und des Schmerzes". Nach dem ersten Schock wird aber auch schon über mögliche Konsequenzen aus den Ereignissen nachgedacht: Großveranstaltungen sollen demnach grundsätzlich auf den Prüfstand gestellt werden.Der Vorsitzende des Innenausschusses des Bundestages, Wolfgang Bosbach (CDU), plädierte dafür, die Ereignisse zügig und umfassend aufzuklären. Vor allem müsse geprüft werden, ob das Sicherheitskonzept der Loveparade auch auf die zu erwartenden Menschenmassen ausgerichtet gewesen sei, sagte Bosbach gestern unserer Zeitung. "Und ob es alternativlos richtig war, einen zentralen Zugang zu wählen und auf mehrere Zu- und Ausgänge zu verzichten." Bosbach kündigte an, dass er nach Aufklärung der Ereignisse den Bundesinnenminister bitten werde, "im Innenausschuss des Bundestages Bericht zu erstatten". Dann müsse es auch um die Frage gehen, "ob Veranstaltungen dieser Größenordnung in Zukunft noch durchgeführt werden können. Und zwar ohne erhebliche Gefahren für die Teilnehmer." Zugleich warnte er aber vor voreiligen Bewertungen und Schuldzuweisungen: "Wir sollten jetzt die zuständigen Behörden in Ruhe ihre Arbeit machen lassen", ergänzte der CDU-Politiker. Die Debatte über Konsequenzen hat jedoch bereits begonnen. has

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