Harsche Kritik Berlin ist genervt von US-Botschafter Grenell

So häufig, vor allem so undiplomatisch hat sich Richard Grenell seit seinem Amtsantritt vor gut einem Jahr in die deutsche Politik eingemischt, dass man fast schon sagen kann: Und täglich grüßt der US-Botschafter.

Berlin ist genervt von US-Botschafter Richard Grenell
Foto: SZ/Robby Lorenz

Die Berliner Politik ist genervt von dem Amerikaner. Es ist ja grundsätzlich nicht falsch, wenn man als Vertreter der Nato-Supermacht USA die Bundesregierung an ihre Verpflichtungen oder an Sicherheitsrisiken bei bestimmten Entscheidungen erinnert. Die Art und Weise ist jedoch unangemessen, weil es nur darum geht, die Bundesregierung vorzuführen.

Grenell braucht allerdings nicht zur „Persona non grata“ erklärt zu werden, wie FDP-Vize Kubicki überzogen fordert. Er hat sich selbst schon zu einer gemacht. Türen im politischen Berlin öffnen sich für den US-Boy schon lange nicht mehr. Zumindest nicht bei denen, die das Sagen haben. Sein Einfluss ist gering, die Tendenz geht gegen Null. Inzwischen schadet er nicht mehr nur sich selbst, sondern auch seinem Land. Ihn zu ignorieren und ihn nicht weiter aufzuwerten, ist wahrscheinlich von Regierungsseite die beste Methode. Um mit Trump zu sprechen: Sad, so sad – traurig, so traurig, was aus den deutsch amerikanischen Beziehungen seit Amtsantritt des US-Präsidenten geworden ist.

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