Regierungsbildung Bereit für die Zeit nach Merkel

Gestern ist auch die Zeit nach Merkel eingeläutet worden. Die SPD hat mit Andrea Nahles als Partei- und Fraktionschefin und mit Olaf ­Scholz als künftigen Finanzminister schon jetzt jene beiden Politiker in Top-Positionen gebracht, die die nächste Kanzlerkandidatur unter sich ausmachen werden. Zugleich ist diese Besetzung ein Schachzug in Richtung Basis, die über die Einigung noch abstimmen muss. Die Botschaft lautet: Die SPD ist inner- und außerhalb der neuen Regierung optimal aufgestellt. Scholz, der Fuchs, kann als Kassenchef die Union ausbremsen, Nahles, die Emotionale, wird die Seele der Partei hochhalten.

Regierungsbildung: Bereit für die Zeit   nach Merkel
Foto: SZ/Roby Lorenz

Auch bei der Union riecht es schon nach Wachablösung. Bei der CSU sowieso, denn Seehofers kommende Innenministerzeit ist nicht viel mehr als sein Altenteil. Markus Söder übernimmt die Macht in Bayern. Mit Julia Klöckner taucht eine potentielle junge Merkel-Nachfolgerin neu im Kabinett auf. Auch Ursula von der Leyen bleibt in aussichtsreicher Position und aus dem Hintergrund könnte jederzeit auch noch Annegret Kramp-Karrenbauer aufrücken. Die spannende Frage ist, wie Angela Merkel es schafft, trotz dieser Ausgangslage noch vier Jahre lang eine starke Regierungschefin zu bleiben. Aus manchem Krimi weiß man, dass die Alten mitunter gefährlich leben, wenn die Erben schon warten.

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