Bei den Linken bleibt die Freude verhalten

Saarbrücken · Jubel kommt bei den Linken nicht auf, als die Hochrechnungen für die Europawahl über die Bildschirme flimmern. Mit 7,5 Prozent hat die Partei demnach bundesweit das gleiche Ergebnis wie vor fünf Jahren erzielt.

Willi Edelbluth und Claudia Kohde-Kilsch freuen sich über das Ergebnis in Saarbrücken. Foto: B&B

Foto: B&B

Zufrieden ist Landesgeschäftsführer Sigurd Gilcher dennoch: "Wir haben keine Stimmen an die Splittergruppen verloren, die jetzt durch den Wegfall der Drei-Prozent-Hürde ins Europaparlament einziehen." Dass die Alternative für Deutschland auf sieben Prozent kommt, scheint viele Besucher der Wahlparty im Regency Pub in Saarbrücken zu wurmen. "Oh, das ist schlimm", entfährt es einem Genossen.

Viel mehr aber fiebern die Linken den Hochrechnungen der Kommunalwahlen entgegen. Als sich abzeichnet, dass sie im Saarbrücker Stadtrat auf zwölf Prozent kommen, bricht doch noch Jubel aus - obwohl die Partei landesweit Verluste eingefahren hat. "Alles über zehn Prozent ist sehr gut", erklärt Willi Edelbluth, Vorsitzender des Kreisverbands Saarbrücken. Auch Thomas Lutze, Linken-Bundestagsabgeordneter, spricht von einem "guten, soliden Ergebnis". 2009 sei eine Ausnahmesituation gewesen. "Da haben wir noch vom Charme der Parteigründung profitiert." Heinz Bierbaum, Parlamentarischer Geschäftsführer, sieht das ähnlich. "Wir hatten seitdem einige Probleme im Saarland, das kann man nicht leugnen." Nun habe sich die Partei aber gefangen und ein gutes Ergebnis erzielt.