Beamte empört über Angriff auf Pensionen

Saarbrücken/Berlin · Das Kanzler-Duell von Sonntag hat eine Debatte um die Zukunft der Beamten-Versorgung ausgelöst. Vertreter der Staatsdiener werfen SPD-Kandidat Steinbrück vor, die „Mär“ überhöhter Pensionen zu nähren.

Einen Tag nach dem TV-Duell von Angela Merkel und Peer Steinbrück sorgten gestern Aussagen des SPD-Kandidaten weiter für Wirbel, die Steigerung der Beamtenpensionen zu begrenzen. Der Deutsche Beamtenbund (DBB) zeigte sich empört. "Wahlkampf rechtfertigt nicht alles", sagte DBB-Bundes-Chef Klaus Dauderstädt. Der Vorsitzende des DBB Saar, Ewald Linn, sagte zur SZ, das wichtige Thema Alterssicherung eigne sich nicht für den Wahlkampf. So schüre man Neiddebatten.

Steinbrück hatte beim TV-Duell gesagt, die Pensionen im öffentlichen Dienst dürften "nicht überproportional" wachsen. Die Zuwächse müssten im Vergleich zu den gesetzlichen Renten "fair" sein. Merkel hakte an diesem Punkt ein und sagte, Pensionen könnten mit gesetzlichen Renten nicht verglichen werden. Sie rief "Polizisten, Lehrer und Beamte" auf, bei der SPD "nachzufragen, was da in Planung ist".

"Steinbrück hat mit seinen Antworten unnötig Öl ins Feuer der Leute gegossen, die mit der Mär von überhöhten Beamtenpensionen Stimmungsmache gegen die Staatsdiener betreiben wollen", sagte Dauderstädt. Renten und Pensionen seien zwei getrennt organisierte Systeme der Alterssicherung. Es gebe hier keine "Gerechtigkeitslücke". Saar-DBB-Chef Linn sagte der SZ weiter, Steinbrück habe sich mit seinen "unpräzisen Äußerungen" keinen Gefallen getan. Der saarländische SPD-Vize Eugen Roth wandte gestern ein, Steinbrück wolle den Beamten nicht in den Geldbeutel greifen. "Steinbrück hat nur gesagt: Das ist ein Thema," so Roth. > , : Meinung

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