Bahn pocht auf Mega-Projekt "Stuttgart 21"

Stuttgart. Trotz der jüngsten Eskalation der Proteste gibt es nach Ansicht von Bahnchef Rüdiger Grube (Foto: dpa) kein Zurück beim Milliarden-Projekt "Stuttgart 21". "Ich bin sicher, dass der Bahnhof kommt", sagte Grube der "Süddeutschen Zeitung". In zehn Jahren werde man voraussichtliche die Einweihung feiern

Stuttgart. Trotz der jüngsten Eskalation der Proteste gibt es nach Ansicht von Bahnchef Rüdiger Grube (Foto: dpa) kein Zurück beim Milliarden-Projekt "Stuttgart 21". "Ich bin sicher, dass der Bahnhof kommt", sagte Grube der "Süddeutschen Zeitung". In zehn Jahren werde man voraussichtliche die Einweihung feiern. Zugleich bedauerte Grube die Eskalation in Stuttgart. Aber Demokratie bedeute auch, getroffene Entscheidungen umzusetzen. An den Planungen des Bahnhofs selbst werde nichts mehr geändert. Es seien aber noch gestalterischen Kompromisse beim Bahnhofsgelände möglich.

Das Projekt "Stuttgart 21" sieht den Umbau des Kopfbahnhofs in eine unterirdische Durchgangsstation und deren Anbindung an eine ICE-Neubaustrecke nach Ulm vor. Die Bahn rechnet mit Gesamtkosten von sieben Milliarden Euro. Kritiker befürchten eine Steigerung auf bis zu 18,7 Milliarden Euro.

Baden-Württembergs Landesregierung verteidigte derweil den massiven Polizeieinsatz gegen die Gegner des Bahnprojekts vom Donnerstag. Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) sagte, die Beamten hätten reagieren müssen, weil sie von Demonstranten angegriffen worden seien. Nach nach Angaben der Behörden waren dabei 130 Demonstranten von Wasserwerfern und Pfefferspray verletzt worden, nach Angaben der Protestierer mussten weitere 280 Personen behandelt werden. Die Lage auf dem Baufeld für "Stuttgart 21" im Schlossgarten blieb am Freitag angespannt. Tausende hatten in der Nacht lautstark und heftig gegen das Fällen der ersten 25 Bäume protestiert. Mappus sagte zum Vorgehen der Polizei: "Sie haben den Rechtsstaat verteidigt."

Die Grünen gaben Mappus die Verantwortung dafür, dass die Polizei mit Wasserwerfern, Reizgas und Schlagstöcken vorging. Der Regierungschef wolle friedliche Demonstranten in die Gewaltecke stellen, sagte Landtagsfraktionschef Winfried Kretschmann. Grünen-Chef Cem Özdemir übte scharfe Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), weil sie nur die Demonstranten zur Friedfertigkeit aufgerufen habe. und Meinung dpa/afp/dapd

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