Bahn-Kunden sollen schneller bedient werden
Berlin/Saarbrücken. Beim Kauf von Fahrkarten sollen Bahnkunden künftig Zeit und Nerven sparen. Um Warteschlangen zu verkürzen, können Fahrgäste in 31 großen Reisezentren in einigen Wochen - ähnlich wie etwa im Einzelhandel - Nummern ziehen. Über Bildschirme würden sie dann an freie Schalter gerufen, teilte der Vertriebschef des Bahn-Personenverkehrs, Jürgen Büchy (Foto: action) gestern mit
Berlin/Saarbrücken. Beim Kauf von Fahrkarten sollen Bahnkunden künftig Zeit und Nerven sparen. Um Warteschlangen zu verkürzen, können Fahrgäste in 31 großen Reisezentren in einigen Wochen - ähnlich wie etwa im Einzelhandel - Nummern ziehen. Über Bildschirme würden sie dann an freie Schalter gerufen, teilte der Vertriebschef des Bahn-Personenverkehrs, Jürgen Büchy (Foto: action) gestern mit. Wo es baulich möglich ist, sollten auch Sitzgelegenheiten geschaffen werden. Ziel sei es, in den großen Reisezentren "95 Prozent der Kunden innerhalb einer Wartezeit von zehn Minuten zu bedienen", sagte Büchy. Das Aufruf-System war im Bahnhof Ingolstadt getestet worden und sei gut angekommen. Bis März sollen zunächst 28 Reisezentren damit ausgestattet werden, unter anderem in Frankfurt, Hamburg und München. Die bundesweit 40 größten Stationen erhalten darüber hinaus "Sofortfahrer-Schalter" für eilige Reisende, die ohne Beratung abfahren wollen. In zahlreichen der gut 400 Bahn-Reisezentren können Kunden zudem ab sofort persönlich oder per Postkarte einen Termin für ausführlichere Beratungen vereinbaren. Fahrgäste im Saarland sind allerdings vom verbesserten Service der Bahn ausgenommen. Selbst am Saarbrücker Hauptbahnhof wird es das neue Aufruf-System nicht geben, wie Andreas Fuhrmann von der Bahn-Pressestelle auf Anfrage erklärte. Der Grund: "Verschiedene Kriterien" träfen für Saarbrücken "leider nicht zu". So habe das Reisezentrum keine ausreichend hohe Kundenfrequenz, sagte Fuhrmann. Zudem fehlten auch im neuen Euro-Bahnhof die "baulichen Begebenheiten", um die Neuerungen "vernünftig installieren zu können". Ulrich Vogel, Regionalchef des Fahrgastverbands Pro Bahn, bedauerte den Entschluss, in der Landeshauptstadt auf das neue System zu verzichten. Allerdings sei dies "folgerichtig", da sich die Zahl der Fernzüge, die in Saarbrücken halten, in den vergangenen zehn Jahren "grob geschätzt halbiert" habe. Als Wirtschaftsunternehmen sei die Bahn ausschließlich an Umsatzzahlen interessiert, kritisierte Vogel. dpa/tho