Auf Rentner kommen weitere Belastungen zu

Würzburg/Saarbrücken. Auf die etwa 20 Millionen Rentner in Deutschland kommen voraussichtlich neue Zusatzbelastungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu. Als Grund nannte der Präsident der Deutschen Rentenversicherung (DRV), Herbert Rische, gestern die Absicht der neuen Bundesregierung, den Arbeitgeberbeitrag zur GKV einzufrieren

Würzburg/Saarbrücken. Auf die etwa 20 Millionen Rentner in Deutschland kommen voraussichtlich neue Zusatzbelastungen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu. Als Grund nannte der Präsident der Deutschen Rentenversicherung (DRV), Herbert Rische, gestern die Absicht der neuen Bundesregierung, den Arbeitgeberbeitrag zur GKV einzufrieren. Weil damit auch der Beitrag der Rentenkassen zur Krankenversicherung der Rentner festgeschrieben würde, müssten Ruheständler wie auch Beschäftigte steigende Beiträge allein tragen, sagte Rische. Vor allem für Bezieher niedriger Renten würden die Spielräume enger. Rische warb zugleich um Verständnis für die in den kommenden beiden Jahren geplante Nullrunde bei den Renten. "Der Rentner sollte bei seinen Kindern nachfragen, wie sich deren Löhne entwickelt haben. Denn die Kinder müssen die Renten ja bezahlen", sagte Rische der Saarbrücker Zeitung. Bundesarbeitsminister Franz Josef Jung (CDU) kündigte derweil an, der Beitragssatz zur allgemeinen Rentenversicherung bleibe 2010 stabil bei 19,9 Prozent. Dies sei "ein wichtiges Signal für Beschäftigte und Unternehmen".

Die Entscheidung der vorigen Bundesregierung, das Rentenalter schrittweise auf 67 Jahre anzuheben, ist nach Risches Überzeugung grundsätzlich richtig. Dies bringe aber nur eine geringe Entlastung für die Beitragszahler von 0,6 Prozent Beitragspunkten im Jahr 2030. Ob der Einstieg in die Rente mit 67 wie geplant 2012 beginnen könne, sei im kommenden Jahr zu entscheiden. Sollte ein Aufschub bei der Rente mit 67 nötig werden, wäre dies für die GKV-Co-Vorsitzende Annelie Buntenbach "ein positives Signal". Die Regierung würde damit zeigen, dass sie das Problem erkenne: Man könne nicht die Verlängerung der Lebensarbeitszeit auf die Tagesordnung setzen, wenn so viele Menschen auf der Straße stehen. dpa/red

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