Auch Protestanten dürfen an Fastnacht närrisch sein

Frankfurt. Unter Protestanten ist die Fastnacht zwar traditionell verpönt. Doch wer in der fünften Jahreszeit gern zu Perücke und Kostüm greift, muss kein schlechtes Gewissen haben. Das stellte Nikolaus Schneider (Foto: dpa), Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, im Magazin "Chrismon" klar

Frankfurt. Unter Protestanten ist die Fastnacht zwar traditionell verpönt. Doch wer in der fünften Jahreszeit gern zu Perücke und Kostüm greift, muss kein schlechtes Gewissen haben. Das stellte Nikolaus Schneider (Foto: dpa), Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, im Magazin "Chrismon" klar. Es gebe kein "elftes Gebot", das da laute "Du sollst nicht Karneval feiern", erklärte der rheinische Präses.

Der Theologe aus der Jecken-Hochburg Düsseldorf, der selbst eine "innere Distanz" zum Karneval hat, erinnerte an die Kritik des Reformators Martin Luther. Dieser habe bezweifelt, dass man "Zügellosigkeit" vorübergehend zulassen könne, ohne dass die Menschen ihr auf Dauer verfielen. Man könne die Fastnacht aber auch anders verstehen, so Schneider: als Zeit, um dem Alltag den Spiegel vorzuhalten, Gewohntes zu hinterfragen - "oder einfach: um Spaß an der Freude zu haben". epd

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort