Auch "Mutti" Merkel freut sich mit der schwangeren Ministerin
Berlin. Die frohe Botschaft über ihren kleinen Babybauch verkündete Familienministerin Kristina Schröder (CDU) auf der Titelseite einer Boulevardzeitung; danach wiegelte die 33-Jährige jegliche Nachfragen mit dem Hinweis ab, ihre Schwangerschaft sei "Privatangelegenheit". Das Kabinett bekommt also Nachwuchs, oder präziser: Angela Merkels jüngste Ministerin wird Mutter
Berlin. Die frohe Botschaft über ihren kleinen Babybauch verkündete Familienministerin Kristina Schröder (CDU) auf der Titelseite einer Boulevardzeitung; danach wiegelte die 33-Jährige jegliche Nachfragen mit dem Hinweis ab, ihre Schwangerschaft sei "Privatangelegenheit". Das Kabinett bekommt also Nachwuchs, oder präziser: Angela Merkels jüngste Ministerin wird Mutter. Die Kanzlerin, deren Spitzname unter Parteifreunden ja auch "Mutti" ist, wünschte bei der gestrigen Kabinettssitzung "von Herzen Glück" und sicherte jegliche Unterstützung zu. Schröders Kollegen sollen allesamt um die Wette gegrinst haben ob der guten Nachrichten. Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP), selbst Vater von kleinen Zwillingsmädchen, schloss die werdende Mutter sogar in die Arme.
Eine Baby-Meldung nach der anderen fegte gestern durch das politische Berlin. Am Dienstag brachte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles (40) ihr erstes Kind auf die Welt, eine Tochter. Dann teilte Schröder mit, dass sie schwanger sei. Das provozierte bei den Journalisten natürlich Fragen: Wird die Ministerin in Elternzeit gehen, wenn ja wie lange? Wird sie Elterngeld beantragen? Nimmt ihr Mann, der Staatssekretär im Innenministerium, Ole Schröder (39, CDU), die Vätermonate? Also die Auszeit, die von der CSU einst als "Wickelvolontariat" verspottet worden ist. Und überhaupt, darf das Baby nach Ankunft mit in den Kabinettssaal? Regierungssprecher Steffen Seibert reagierte genervt: "Nun wird zum ersten Mal eine Ministerin im Amt schwanger, und es wird gleich den ganzen Morgen schon die Frage gestellt: ,Wie um Gottes Willen soll das gehen?'"
Recht hat er, soll das Paar doch machen, müssen andere im Land schließlich auch. "Superklasse", kommentierte jedenfalls Ursula von der Leyen (CDU), "ich wünsche uns mehr solche Schlagzeilen". Die Bundesarbeitsministerin weiß sehr genau, wovon sie redet, sie hat gleich sieben Kinder. Außerdem ist sie die einzige Mutter im Kabinett. Schröders Sprecherin verriet noch, dass die Ministerin die gesetzliche Mutterschutzzeit zu Hause bleiben werde, aber das Amt dann nicht ruhen lassen wolle. Wenn doch, würden die Staatssekretäre einspringen. Ihr Fazit: Die Familienpolitik könne "in gewohnter Weise weitergeführt werden".
Das dürfte Schröder jetzt auch viel leichter fallen als vorher. Immer wieder musste sie Fragen nach Heiratsplänen und Kinderwunsch beantworten. Vor allem aber danach, wie sie als Kinderlose überhaupt Familienministerin sein könne. Nun hat sie im Februar vergangenen Jahres ihren Ole geheiratet, jetzt bekommt die Hessin im Juli ein Baby - die Konservativen im Lande können zufrieden sein.