Auch die Troika muss umdenken

Meinung:Auch die Troikamuss umdenken

Von SZ-Korrespondent Christopher Ziedler

Der große Knall ist wieder einmal verhindert worden. Gelöst ist mit der Einigung vom Freitagabend aber nichts. Griechenland ist überschuldet und reformbedürftig wie eh und je. Zumindest gibt es nun eine Gesprächsbasis für die nächsten Monate voller neuer Fristen. Diese Woche geht es los: Athens Regierung muss mit einer Liste von Reformen die Partner überzeugen, dass sie es ernst meint mit der Erneuerung des Landes. Bewertet wird das, nach alter Manier, von jenen Institutionen, die aus Rücksicht auf die Griechen nun nicht mehr Troika heißen. Diese sollten aber auch selbst umdenken: Die Bilanz ihrer eigenen Rezepte ist nicht so gut, dass alternative ökonomische Konzepte leichtfertig verworfen werden könnten. Statt neoliberalem Lehrbuch ist wirtschaftspolitisch Kreativität gefragt. Das demokratische Mandat der Athener Regierung muss geachtet werden, ohne die Interessen der Gläubiger zu beschädigen. Das ist, wie in der griechischen Mythologie, eine Herkulesaufgabe.

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