Auch die Ruhr blickt 2012 gespannt an die Saar

Saarbrücken. Wie man den Bergbau würdevoll beendet, das soll das Saarland in diesem Jahr auch der Ruhr vormachen. Dort blicke man 2012 gespannt in das kleine Bundesland im Südwesten, sagt RAG-Chef Bernd Tönjes. Die Erfahrungen an der Saar sollen Beispiel geben für den Abschied vom gesamten deutschen Bergbau bis 2018

Saarbrücken. Wie man den Bergbau würdevoll beendet, das soll das Saarland in diesem Jahr auch der Ruhr vormachen. Dort blicke man 2012 gespannt in das kleine Bundesland im Südwesten, sagt RAG-Chef Bernd Tönjes. Die Erfahrungen an der Saar sollen Beispiel geben für den Abschied vom gesamten deutschen Bergbau bis 2018. Nach der Schließung des Bergwerks Saar Ende Juni 2012 folgt zum Jahresende das Bergwerk West und damit die Aufgabe der Kohleförderung im linksrheinischen Teil des Ruhrgebiets. 2013 betreibt die RAG noch drei Bergwerke, zwei an der Ruhr und eines in Ibbenbüren. 2015 folgt das Aus eines weiteren Standortes, bevor die letzten beiden deutschen Bergwerke Ende 2018 schließen. Auch über 2018 hinaus werde die RAG erhalten bleiben und sich darauf konzentrieren, neue Technologien zu fördern, beziehungsweise in der Praxis anzuwenden, insbesondere erneuerbare Energien. Tönjes glaubt nach eigener Aussage nicht daran, dass an der Saar jemals wieder Kohle gefördert wird. Technisch sei zwar allerhand vorstellbar. Und Kohlevorräte seien auch noch vorhanden, aber nicht mehr in nennenswertem Umfang in Feldern, in denen die RAG aktiv ist. Als Basis für ein Großbergwerk mit drei bis vier Millionen Tonnen Jahresförderung über 20 bis 30 Jahre hinweg bräuchte man etwa 100 Millionen Tonnen Vorräte, so Tönjes. Ein Investor müsse für ein Bergwerk mit einem Planungsaufwand von mindestens zehn Jahren rechnen. Auch wären in zehn bis 15 Jahren nicht mehr genug Leute vorhanden, um solch ein Bergwerk zu betreiben. ts

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