Attentäter von Kopenhagen wollte sich wohl dem IS anschließen

Kopenhagen · Nach den tödlichen Anschlägen von Kopenhagen mehren sich Hinweise auf ein islamistisches Motiv des getöteten Terroristen. Der 22-jährige arabischstämmige Todesschütze wollte sich einem Medienbericht zufolge der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien anschließen.

Weil er diesen Wunsch während einer Gefängnisstrafe geäußert habe, hätten ihn die Behörden auf eine Liste radikalisierter Häftlinge gesetzt, berichtete die Zeitung "Berlingske" gestern. Der Attentäter war der Polizei wegen Gewaltdelikten und Verstößen gegen das Waffengesetz bekannt. Laut dem Fernsehsender tv2 hieß er Omar Abdel Hamid El-Hussein.

Die Polizei nahm zwei mutmaßliche Komplizen fest, die wegen Verdachts der Mithilfe in Untersuchungshaft kamen. Medienberichten zufolge haben die Männer dem Attentäter Waffen besorgt, was die Polizei zunächst nicht bestätigte. Ein von dem Täter verwendetes Gewehr ist aus Armeebeständen entwendet worden. Die Waffe sei zusammen mit 43 weiteren Exemplaren vor sechs Jahren bei einem Raubüberfall auf eine Kaserne im Osten der Insel Seeland erbeutet worden, sagte Staatsanwalt Stig Fleischer dem Sender DR1.

Die Eltern des Attentäters sind Medienberichten zufolge Palästinenser. Er soll sich mehrfach sehr wütend über Israel geäußert und gesagt haben, dass er Juden hasse. Vor einer Synagoge tötete der Terrorist einen jüdischen Wachmann. Beim Angriff auf ein Kulturcafé starb ein Filmemacher. Die Polizei erschoss den Täter bei einer versuchten Festnahme.

Der schwedische Mohammed-Zeichner Lars Vilks verlässt indessen einem Medienbericht zufolge für unbestimmte Zeit sein Zuhause. Grund seien Sicherheitsbedenken der Anwohner. Vilks soll Ziel des Attentats auf das Kulturcafé gewesen sein.

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