Berlin Arrest nach Attacke auf Israeli

Berlin · Der 19-jährige Syrer schlug Kippa-Träger in Berlin mit Gürtel und beleidigte ihn.

 Der Angeklagte hat im Gerichtssaal des Amtsgerichts Tiergarten den Angriff auf den Israeli bereut, antisemitische Motive aber bestritten.

Der Angeklagte hat im Gerichtssaal des Amtsgerichts Tiergarten den Angriff auf den Israeli bereut, antisemitische Motive aber bestritten.

Foto: dpa/Paul Zinken

Zwei Monate nach dem Gürtel-Angriff auf einen Kippa tragenden Israeli in Berlin ist ein 19-Jähriger wegen Beleidigung und Körperverletzung schuldig gesprochen worden. Das Amtsgericht Tiergarten verhängte gestern einen Arrest von vier Wochen gegen den Syrer nach Jugendstrafrecht. Zudem wird er für ein Jahr unter Erziehungsaufsicht gestellt. Der Arrest gilt wegen der Untersuchungshaft als verbüßt. Der Verurteilte kommt frei.

Laut Urteil hatte der Syrer den jungen Israeli mit einem Hosengürtel mehrmals geschlagen sowie auch dessen Freund beschimpft. Beide waren am 17. April im Stadtteil Prenzlauer Berg mit Kippa unterwegs. Der Israeli hatte die Schläge gefilmt und die Aufnahme ins Netz gestellt. Zu sehen ist, wie ein Mann wütend und hasserfüllt mit einem Gürtel auf den Filmenden einschlägt und auf Arabisch „Jude“ ruft. Die Attacke hatte über Deutschland hinaus Bestürzung und eine Welle der Solidarität ausgelöst. Der junge Israeli ist nach eigener Aussage nicht jüdisch, aber unter Juden aufgewachsen.

Der Flüchtling hatte die Schläge mit dem Gürtel zugegeben, in seinem Schlusswort aber die Tat bereut. Antisemitische Motive hatte er im Prozess bestritten. Er habe sich im Recht gefühlt, weil er zuerst beschimpft und beleidigt worden sei. Zudem habe er Drogen genommen. Der junge Israeli sagte hingegen aus, er habe mit dem Angreifer kein Wort gewechselt.

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