Arbeitslosigkeit im Saarland soll 2017 sinken

Saarbrücken · Licht und Schatten am saarländischen Arbeitsmarkt: Die Nachfrage nach Arbeitskräften dürfte auch im neuen Jahr groß sein. Doch in der Industrie sind 2016 mehr als 2000 Jobs abgebaut worden.

Im Saarland wird die Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr um 2,1 Prozent sinken und die Zahl der Jobs um 0,8 Prozent steigen. Das prognostizierte gestern Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz, Saarland der Bundesagentur für Arbeit (BA). Damit wären noch 36 500 Frauen und Männer arbeitslos. Sozialversicherungspflichtig beschäftigt wären dieser Prognose zufolge 383 100 Menschen.

Im zu Ende gehenden Jahr ist die Arbeitslosigkeit an der Saar kaum angestiegen - um 300 auf 37 200 Personen. "Hier macht sich bemerkbar, dass im Saarland die Flüchtlinge schneller als in anderen Regionen von den Jobcentern erfasst und betreut wurden", sagte Schulz. Auf der anderen Seite hätten Firmen und Verwaltungen in diesem Jahr "außergewöhnlich viele Arbeitsplätze gemeldet" - 7200 freie Stellen, 11,9 Prozent mehr als 2015. Große Nachfrage herrschte vor allem am Bau, in der Verwaltung, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Handel.

Insgesamt ist die Beschäftigung im Saarland 2016 allerdings leicht zurückgegangen. Im September lag sie bei 380 900 Menschen, das waren 0,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. "Das Saarland ist damit das einzige Bundesland mit einem negativen Vorzeichen", sagte Schulz. Bundesweit sei die Zahl der Beschäftigten um 1,3 Prozent gestiegen. Sorgen bereitet der BA-Regionalchefin vor allem die Industrie. Dort sind ersten Berechnungen zufolge im laufenden Jahr rund 2100 Arbeitsplätze verloren gegangen - ein Minus von 2,2 Prozent. Gerade in der Metall- und Elektroindustrie sowie im Stahlbereich sei die konjunkturelle Abkühlung spürbar. Dies zeige sich auch darin, dass die Anzahl der Leiharbeiter um 5,8 Prozent gesunken ist. Bei der Kurzarbeit sei noch kein Anstieg zu verzeichnen. Im verarbeitenden Gewerbe des Saarlandes sind noch 96 700 Frauen und Männer beschäftigt. Das ist rund ein Viertel aller Arbeitsplätze . Ältere Mitarbeiter belegen inzwischen mehr Jobs als früher. Die über 50-Jährigen haben 33,9 Prozent der Arbeitsplätze inne. > A 7: Bericht und Meinung

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