Arbeitslosenzahl trotz Krise unter drei Millionen

Nürnberg/Saarbrücken. Die Wirtschafts- und Finanzkrise wirkt sich vorerst nicht auf den deutschen Arbeitsmarkt aus. Erstmals seit 16 Jahren sank im Oktober die Zahl der offiziell registrierten Arbeitslosen unter die Marke von drei Millionen

Nürnberg/Saarbrücken. Die Wirtschafts- und Finanzkrise wirkt sich vorerst nicht auf den deutschen Arbeitsmarkt aus. Erstmals seit 16 Jahren sank im Oktober die Zahl der offiziell registrierten Arbeitslosen unter die Marke von drei Millionen. "Der Oktober hat ein von vielen Menschen erhofftes Signal für den Arbeitsmarkt gebracht", sagte der Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, in Nürnberg. Insgesamt waren 2,997 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 84000 weniger als im Vormonat und 437000 weniger als im Oktober vergangenen Jahres. Die Quote sank gegenüber dem September um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt 7,2 Prozent.

Weise zeigte sich zuversichtlich, dass die Zahl der Erwerbslosen auch im November unter der Drei-Millionen-Marke liegen werde. Erst im Dezember und im kommenden Frühjahr sei wieder mit einem Anstieg zu rechnen. Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) sprach von einem "trotzigen Signal der Zuversicht" angesichts der Negativ-Meldungen von den Finanzmärkten.

Auch am Arbeitsmarkt im Saarland setzte sich die erfreuliche Entwicklung der vergangenen Monate fort. Insgesamt waren im Oktober noch rund 34100 Frauen und Männer erwerbslos gemeldet, wie die Regionalagentur gestern mitteilte. Das waren 500 Arbeitssuchende weniger als im September. Die Quote sank um 0,1 Punkt auf 6,7 Prozent. Noch deutlicher fällt die Bilanz im Jahresvergleich aus: Im Herbst 2008 waren knapp 5800 Menschen weniger ohne Job als ein Jahr zuvor; das entspricht einem Rückgang um 14,5 Prozent. > Seite A7: Berichte, Seite A4: Meinung ddp/red

Hintergrund

Im Saarland zeichnet sich aus Sicht der Industrie- und Handelskammer (IHK) das Ende des Beschäftigungs-Aufbaus ab. Vor allem in der Industrie passten die Firmen zurzeit die Belegschaften der verringerten Nachfrage an. Dies geschehe durch Verringerung der Zeitarbeit oder Abbau von Überstunden, um die Stammbeschäftigten "möglichst weitgehend zu halten". Diese Fachkräfte, so die IHK, würden in der nächsten Aufschwungphase dringend gebraucht. red

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