Arbeitnehmer sollen Mittagsschlaf halten

Berlin/Saarbrücken. Sollten deutsche Arbeitnehmer Siesta halten? Experten haben angesichts der steigenden Arbeitsbelastung die Einführung einer Mittagsruhe in Betrieben vorgeschlagen

Berlin/Saarbrücken. Sollten deutsche Arbeitnehmer Siesta halten? Experten haben angesichts der steigenden Arbeitsbelastung die Einführung einer Mittagsruhe in Betrieben vorgeschlagen. "Kluge Unternehmer wissen, wie wichtig schöpferische Pausen für den Erhalt der Leistungsfähigkeit, Kreativität und Motivation der Mitarbeiter sind", sagte Mario Ohoven, Chef des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft. In den USA, Japan oder Österreich habe sich "die Siesta am Arbeitsplatz längst bewährt". Unterstützung erhält er von den Krankenkassen. Ursula Marschall sagte für die Kasse Barmer GEK: "Gegen das Suppenkoma, also die Müdigkeit nach dem Mittagessen, kann der kurze Spaziergang genauso gut helfen wie die Viertelstunde Mittagsschlaf." Auch DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach erklärte, ein kurzer Mittagsschlaf senke das Herzinfarkt-Risiko und sorge für neue Energie.Im Saarland stößt der Vorschlag auf Unverständnis. Joachim Malter, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung Saarländischer Unternehmensverbände, wehrt sich vor allem gegen Überregulierung. "Demnächst wird noch per Gesetz festgelegt, morgens den Nachbarn zu grüßen", sagte er zur SZ. Über die Vorgabe einer Mittagsruhe könne jeder Unternehmer selbst entscheiden. Auch DGB-Landeschef Eugen Roth äußerte Zweifel. Was in Südeuropa wegen des heißen Klimas Sinn mache, passe nicht automatisch auch für Deutschland, sagte er. dpa/ts

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