Antisemitismus-Vorwürfe Labour-Partei im Visier der Polizei
London · Antisemitismus-Vorwürfe bringen die britische Opposition seit Längerem in Nöte.
Die britische Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf antisemitische Hassverbrechen in der oppositionellen Labour-Partei. Anlass ist ein Dossier mit parteiinternen Dokumenten, das Scotland Yard vorliegt. Darin sind 45 Fälle aufgeführt, darunter auch Einträge von Parteimitgliedern in sozialen Medien wie: „Wir werden die Juden, die wie ein Krebsgeschwür für uns sind, loswerden.“ Das Dossier war dem Radiosender LBC zugespielt worden, der es an die Polizei übergab. Scotland-Yard-Chefin Cressida Dick sagte am Freitag, dass gegen die Partei selbst nicht ermittelt werde. Seit Jahren werden gegen die Labour-Partei und ihren Chef Jeremy Corbyn Antisemitismus-Vorwürfe erhoben.
Kritiker werfen dem Alt-Linken eine einseitige Unterstützung der Palästinenser im Nahostkonflikt vor. Der Parteivorstand übernahm nach langen Diskussionen eine anerkannte Definition für Antisemitismus – indes mit dem Zusatz, weiter Israels Politik kritisieren zu dürfen.