Bund und Länder geben Entwarnung beim Kita-Ausbau: Zum 1. August, mit Beginn des Rechtsanspruchs, wird es demnach genügend öffentlich geförderte Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren geben. Wie Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) mitteilte, stehen im dann beginnenden Kita-Jahr rund 813 000 Betreuungsplätze für Ein- und Zweijährige zur Verfügung. Das sind gut 30 000 Plätze mehr als veranschlagt. Mit einer Klagewelle von Eltern, die ihren Anspruch juristisch erwirken wollten, rechnet die Ministerin nicht.

Schröder sprach von einer "Kraftanstrengung" der Länder und Kommunen. Allerdings sei der Bedarf sowohl regional als auch zwischen Städten und ländlichen Regionen sehr unterschiedlich. Nach Angaben des Deutschen Städtetags werden vor allem in vielen Großstädten zunächst Lücken bleiben. Verbandspräsident Ulrich Maly (SPD) sagte, dort liege der Bedarf jenseits von 50 Prozent eines Jahrgangs und damit weit über dem vom Bund angenommenen Durchschnitt von 39 Prozent. Maly verlangte deshalb weitere Finanzhilfen vom Bund, um den Kita-Ausbau weiter voranzutreiben.

Auch Saar-Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) forderte Berlin auf, mehr Geld für neue Krippenplätze bereitzustellen. Im Saarland wird nach Angaben des Ministers eine Versorgungs-Quote von 30,8 Prozent erreicht. Diese umfasse allerdings neben den bestehenden auch die im Bau befindlichen Plätze sowie die Tagespflege. Commerçon kritisierte daher die Bilanz der Bundesministerin als zu optimistisch. Sie führe für das Saarland 7110 zur Verfügung stehende Betreuungsplätze an, rechne dabei jedoch alle 1153 noch nicht fertiggestellten Plätze mit ein. Auch die Bundes-SPD warf Schröder vor, mit "geschönten" Zahlen zu arbeiten. Die Grünen und die Deutsche Kinderhilfe pochten derweil auf eine Qualitäts-Offensive in den Kitas . > , : Meinung