Angst vor einem neuen Flächenbrand in Afrika

Kinshasa. Trotz Anzeichen von Entspannung hat die Angst vor einem neuen großflächigen Krieg Afrika fest im Griff. Zwar erklärte sich der kongolesische Rebellenführer Laurent Nkunda gestern zu Gesprächen über einen Waffenstillstand bereit

Kinshasa. Trotz Anzeichen von Entspannung hat die Angst vor einem neuen großflächigen Krieg Afrika fest im Griff. Zwar erklärte sich der kongolesische Rebellenführer Laurent Nkunda gestern zu Gesprächen über einen Waffenstillstand bereit. Dauert der Konflikt zwischen Regierungstruppen und Tutsi-Rebellen im heftig umkämpften Osten der Demokratischen Republik Kongo jedoch an, könnte sich dieser nach Einschätzung von Experten zu einem neuen Regionalkonflikt ausweiten. Während die Rebellen offenbar vom Nachbarland Ruanda unterstützt werden, kämpfen nach UN-Angaben Soldaten aus Angola auf Seiten der Regierungstruppen. Experten der International Crisis Group (ICG) befürchten, dass der Zweite Kongokrieg wieder aufflammen könnte, in den zwischen 1998 und 2003 ein halbes Dutzend afrikanische Staaten verwickelt waren. In dem damals noch Zaire genannten Land standen sich Ruanda, Uganda und Burundi auf der einen sowie - als Unterstützer Kinshasas - Angola, Simbabwe, Namibia und der Tschad auf der anderen Seite gegenüber. Das Land wurde verwüstet, mehr als drei Millionen Menschen kamen ums Leben. Konfliktpotenzial RohstoffeMit der Unterzeichnung eines Friedensvertrags im Dezember 2002 und der Entsendung der UN-Friedenstruppe Monuc wurde dieser Krieg beendet, doch das Konfliktpotenzial blieb bestehen. Die Ostprovinzen des Kongo sind besonders rohstoffreich und deshalb immer wieder Schauplatz von Kämpfen. Die jüngsten Gefechte um die Stadt Goma seien bereits der dritte Vormarsch von Tutsi-Rebellen auf die Provinzhauptstadt in nur zwölf Jahren, schrieben die ICG-Experten im "Wall Street Journal". Berichte über die Beteiligung angolanischer Soldaten sorgten für weitere Komplikationen. afp

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