Angst der Deutschen vor Inflation wächst

München/Frankfurt. Während die Europäische Zentralbank zur Rettung des Euro und zur Belebung der Konjunktur die Geldschleusen weiter öffnet, wächst in Deutschland die Furcht vor einer massiven Inflation

München/Frankfurt. Während die Europäische Zentralbank zur Rettung des Euro und zur Belebung der Konjunktur die Geldschleusen weiter öffnet, wächst in Deutschland die Furcht vor einer massiven Inflation. Ein Drittel der Befragten gab in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Infratest an, kein oder kaum mehr Vertrauen in die Stabilität der gemeinsamen europäischen Währung zu haben. 36 Prozent haben demnach teilweise, 30 Prozent volles Vertrauen in die Währungsstabilität. Bundesweit äußern inzwischen 46 Prozent der Befragten Angst davor, dass ihr Vermögen durch Inflation seinen Wert verliert. Bei der ersten Umfrage im Frühjahr waren es 37 Prozent.Zur Stützung der Konjunktur in Europa machte die EZB gestern das Geld erneut billiger und senkte den Leitzins um 0,25 Punkte auf das Rekordtief von 1,0 Prozent. Ein ganzes Maßnahmenpaket soll zudem den von Staatsschulden- und Vertrauenskrise gebeutelten Banken wieder auf die Beine helfen. EZB-Präsident Mario Draghi kündigte an, dass sich Geschäftsbanken künftig für einen extrem langen Zeitraum von drei Jahren frisches Geld von der Notenbank leihen können - bisher ist dies nur für ein Jahr möglich. Zudem lockerte die EZB die Kriterien für Sicherheiten, die Europas Banken bei der EZB hinterlegen müssen. Niedrige Zinsen regen in der Regel die Konjunktur an, erhöhen aber auch das Risiko von Inflation, die zuletzt bei rund drei Prozent und damit bereits deutlich über der von der EZB selbst gesetzten Schwelle von 2,0 Prozent lag.

Zugleich stellte die EZB klar, dass sie den umstrittenen Kauf von Staatsanleihen der Schuldensünder nicht ausweiten wolle. und Meinung dpa

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