Althaus' Rückzug hat CDU im heißen Wahlkampf kalt erwischt

Berlin. Für Kanzlerin und Parteichefin Angela Merkel (Foto: dpa) ist die Rücktritts-Entscheidung von Dieter Althaus eine doppelt schlechte Nachricht. Der Thüringer Ministerpräsident ist ein enger Vertrauter Merkels, auf den sie stets zählen konnte. Merkel spricht von Respekt und von großem Dank

Berlin. Für Kanzlerin und Parteichefin Angela Merkel (Foto: dpa) ist die Rücktritts-Entscheidung von Dieter Althaus eine doppelt schlechte Nachricht. Der Thüringer Ministerpräsident ist ein enger Vertrauter Merkels, auf den sie stets zählen konnte. Merkel spricht von Respekt und von großem Dank. "Ich habe immer sehr vertrauensvoll und freundschaftlich mit ihm zusammengearbeitet", sagt die CDU-Chefin gestern in Freiburg.

"Er hat Thüringen durch seine Arbeit zu einem starken Wirtschafts-und Bildungsland gemacht." Der Rückzug platzt überdies mitten in den Bundestagswahlkampf. An diesem Sonntag startet Merkel in Düsseldorf die heiße Phase - mit den CDU-Ministerpräsidenten, ohne Althaus.

Auch von mehreren CDU-Ministerpräsidenten kommen am Donnerstag Worte des Bedauerns, dass Althaus das Handtuch geschmissen hat. "Es ist bedauerlich, dass die politischen Umstände so sind", sagt Hessens Regierungschef Roland Koch. Sein niedersächsischer Kollege Christian Wulff meint: "Dieter Althaus war ein sehr, sehr verlässlicher Kollege und Freund." Er war auch ein Impulsgeber der Ost-CDU. Sein Vorschlag eines solidarischen Bürgergelds fand allerdings nicht den Weg ins CDU-Grundsatzprogramm. Unionsfraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU) sieht keine negativen Auswirkungen auf die Bundestagswahl. "Die Folgen dort für die Union lassen sich nicht auf das Bundesgebiet übertragen", sagt er dem Nachrichtensender n-tv. Parteiintern gibt es allerdings auch kritische Fragen, ob die überraschende Entscheidung von Althaus sinnvoll war oder nicht. Schließlich hätte es Alternativen gegeben - zum Beispiel ein schneller Rückzug am Wahlabend. ddp

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