Altersschnitt der Saarländer steigt steil an
Berlin/Saarbrücken · Deutschland altert – und im Saarland wirkt sich dieser Trend besonders stark aus: Das durch schnittliche Alter der Bürger liegt mit 46 Jahren deutlich über dem Bundesschnitt. Jüngster Kreis ist der Regionalverband Saarbrücken.
Der demografische Wandel schreitet im Saarland schneller voran als in anderen Bundesländern: Innerhalb der vergangenen 20 Jahre stieg das Durchschnittsalter der Bevölkerung um fünf auf 46 Jahre, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft gestern mitteilte. Bundesweit kletterte der Altersschnitt dagegen lediglich um 4,2 auf 44,2 Jahre.
Die steigende Lebenserwartung und niedrige Geburtenzahlen treiben das Durchschnittsalter in Deutschland immer weiter nach oben. Wegen der Zu- und Abwanderung altern die Regionen aber unterschiedlich schnell. Dabei spielt die Anziehungskraft attraktiver Städte auf junge Menschen eine große Rolle. Die älteste Bevölkerung aller Bundesländer hat zurzeit Sachsen-Anhalt mit 47,4 Jahren, die jüngste (42,3 Jahre) lebt in Hamburg. Die Differenz von 5,1 Jahren ist damit deutlich höher als noch 1995, als zwischen dem ältesten und dem jüngsten Bundesland nur 3,6 Jahre lagen.
Für das Saarland zeigt die Erhebung auch regionale Unterschiede. Mit einem Schnitt von 44,9 Jahren ist die Bevölkerung im Regionalverband Saarbrücken am jüngsten, nur knapp darüber landete der Kreis Merzig-Wadern mit 45,0 Jahren. Der Wert für den Kreis Saarlouis lag bei 45,6 Jahren. In Neunkirchen, St. Wendel und im Saarpfalz-Kreis betrug der Altersschnitt jeweils 46,2 Jahre.
Die beiden ältesten Regionen Deutschlands sind die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) und der Thüringer Kreis Altenburger Land mit 49,8 Jahren. Am anderen Ende der Skala rangiert Freiburg in Baden-Württemberg: Im bundesweit jüngsten Kreis zählen die Bürger im Schnitt 40,2 Lenze.
Einige Regionen haben sich seit 1995 sogar verjüngt. Dazu zählen beispielsweise Frankfurt am Main, Darmstadt und Trier. Auch bundesweit gerät die Alterung inzwischen ein wenig ins Stocken: Wegen der hohen Zuwanderung junger Ausländer sank das Durchschnittsalter 2015 um 0,1 Jahre. Es war der erste Rückgang seit der Wiedervereinigung überhaupt.
