Gegen das Vergessen der VerbrechenAusflug ins HochmittelalterNamborner Realschüler entdecken die Faszination des LichtsCroissant schlägt Baguette: Spannung am France-MobilDer Satellit führt Birkenfelder Schüler zu ihrem WanderzielDominik Michels geht Gase

Zeitung macht SchuleFaszinierende, erschreckende oder spannende Erfahrungen haben die Schüler aus dem Landkreis St. Wendel hinter sich gebracht. Vor allem aber bleiben sie wohl unvergessen. Die Beteiligten erzählen in der Zeitung.Namborn

Zeitung macht SchuleFaszinierende, erschreckende oder spannende Erfahrungen haben die Schüler aus dem Landkreis St. Wendel hinter sich gebracht. Vor allem aber bleiben sie wohl unvergessen. Die Beteiligten erzählen in der Zeitung.Namborn. Von der Arbeit der Lehrerausbildung an der Universität des Saarlandes konnten Schüler der Erweiterten Realschule (ERS) Namborn in ihrem Physikunterricht profitieren. Seit mehreren Jahren werden im Rahmen der Experimentalphysik Experimente entwickelt, die mit einfachen Versuchsaufbauten zu überraschenden Erkenntnissen führen.Vor Ort stellte eine wissenschaftliche Mitarbeiterin, Julia Wolter, den Schülern die Experimentierkisten vor. Die Durchführung der Versuche lag allerdings ganz in der Hand der Jungen und Mädchen der Klasse 9-2. Schnell wurde den Schülern klar, dass die zusammengestellten Experimentierkisten so manche überraschende Erkenntnis boten.

In Gruppen wurde dem Licht auf die Spur gegangen und in dem abgedunkelten Raum ging es dann teilweise ganz schön bunt zuging. Neben Experimenten, die auch zum normalen Repertoire des Physikunterrichts gehören, konnten manche Beobachtungen gemacht werden, die über den üblichen Unterrichtsstoff hinausgehen. So sahen sie zum Beispiel farbige Schatten oder optische Täuschungen. Versuche mit polarisiertem Licht dagegen gehören nicht zu den Experimenten, die üblicherweise im Schulunterricht zu sehen sind. red

Primstal. Das France-Mobil machte Station an der Ringwallschule Nonnweiler, um die Schüler für die französische Sprache zu motivieren. Mit spielerischen Aktivitäten schaffte es die Referentin Claire Koch, erste Hemmschwellen abzubauen und den Jugendlichen den Charme der französischen Sprache näher zu bringen. Einen entscheidenden Anteil am Erfolg an der Veranstaltung hatte der Einsatz aktueller französischsprachiger Musik, aus der die Zuhörer bestimmte Begriffe herausfiltern sollten. Bei diesem Wettstreit schlug die Gruppe "Croissant" ihren Gegner "Baguette" mit einem kleinen Vorsprung. Das France-Mobil, das 2001 ins Leben gerufen wurde, ist eine Initiative der Kulturabteilung der französischen Botschaft und der Robert-Bosch-Stiftung. Ziel ist es, an Kindergärten und Schulen für die französische Sprache und Kultur zu werben. red

Hermeskeil. Dominik Michels hat beim Bundeswettbewerb "Jugend forscht" in Erfurt den Preis für die originellste Arbeit aus dem Bereich Informatik von der Konrad-Zuse-Gesellschaft erhalten. In seinem Wettbewerbsbeitrag modellierte und simulierte der 17-jährige Schüler des Gymnasiums Hermeskeil das Strömungsverhalten von Gasen. Eine Chemiefabrik erscheint dem Laien als undurchschaubares Labyrinth aus Röhren und Leitungen. Durch diese Röhren strömen nicht nur Flüssigkeiten, sondern oft auch Gase wie Sauerstoff, Methan oder Wasserstoff. Dominik Michels hat eine Software entwickelt, mit der sich das Verhalten von Gasen in Rohrleitungen, Pumpen oder Düsen simulieren lässt. Grundlage ist ein selbst entwickeltes mathematisches Gleichungssystem, mit dem sich die Gasströme berechnen lassen. Das Ergebnis sind 3D-Computergrafiken, die zeigen, wie in einem Motor das Gas aus der Einspritzdüse kommt. Lehrer Marc Bauch betreute ihn. red

Freisen. Das machte den größten Eindruck: Hoch über dem Rhein und doch tief unter der Erde: Die Schüler der Klasse 7a der Erweiterten Realschule Freisen wollten die Burg Rheinfels bei St. Goar erkunden, und das von Grund auf. So begaben sie sich im Rahmen einer Exkursion auch in die verwirrend langen und vor allem finsteren und engen unterirdischen Gänge der jahrhundertealten Wehranlage, um selbst einmal herauszufinden, wie denn das Leben der Ritter und ihrer Gefolgsleute im Mittelalter so gewesen sein könnte.

Einträgliche Zollstation

Der Ausflug auf die mächtige Burgruine, der einstmals und rund 500 Jahre lang größten und ausgedehntesten Burg am Mittelrhein, war Bestandteil und Höhepunkt eines Mittelalter-Projekts der siebten Klassen der ERS Freisen. Die Erbauer der Burg, das waren die Grafen von Katzenelnbogen, die späteren Landgrafen von Hessen. Ein über die Jahrhunderte einträgliches Geschäft, wie der Burgführer den Schülern vermittelte, denn von hier oben ließ sich trefflich Handel und Wandel am und vor allem auf dem Rhein kontrollieren. Vorüberfahrende Handelsschiffe hatten Zölle zu entrichten, durchs Rheintal ziehende Händler ebenso. Ein einträgliches Geschäft, mit dem sich die Burgherren natürlich auch Neider und Feinde schufen. Die mussten abgewehrt werden, weshalb die Burganlage ein stetes Wachstum zu verzeichnen hatte. So lange, bis sie die mächtigste Burg- und Schlossanlage weit und breit darstellte. Sie war derart wehrhaft, dass sie eigentlich niemals von Angreifern eingenommen werden konnte, sondern erst nach einer relativ friedlichen Übergabe vor über 200 Jahren von französischen Revolutionstruppen zerstört worden war.

Geblieben sind die mächtigen Ruinen und die schon erwähnten unterirdischen Gänge. Eine immer noch imposante Kulisse für die Freisener Mittelalter-Forscher, die sich nach der Besichtigung bei Mittelalterspielen betätigten: Messerwerfen, Schwertkämpfe und Hufeisen-Werfen. Wie es wirklich einmal war, vermittelte dann ein abschließender Blick in das reichhaltig bestückte Burgmuseum in der ehemaligen Kapelle der Anlage. Auch diese Eindrücke werden jetzt in das laufende Mittelalter-Projekt einfließen, bei dem Burgen und Burgenbau einen besonderen Stellenwert besitzen. Und das nicht nur, weil die Klassenlehrerin der 7a Karina Ritter heißt. red

Unsere Fahrt nach Auschwitz hat sicherlich nicht die Welt verändert, aber sie hat uns verändert", lautete das knappe Fazit einer Schülerin nach ihrer Rückkehr: Seit Beginn des Schuljahres hatten sich die Teilnehmer der Geschichts-AG der Erweiterten Realschule Freisen mit dem Thema Holocaust und Judenverfolgung beschäftigt. Nach monatelanger Vorbereitung stand nun zum Abschluss eine einwöchige Studienfahrt nach Polen auf dem Programm. Diese wurde in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend Saar durchgeführt.

Den Auftakt bildete ein geführter Rundgang durch die Stadt Oswiecim, die unter dem Namen Auschwitz in die Geschichte eingegangen ist. Die Besichtigungen des ehemaligen Stammlagers Auschwitz I sowie des ehemaligen Lagers Auschwitz-Birkenau (Auschwitz II) haben bei den Schülern bleibende Eindrücke hinterlassen.

Die Führung durch die Dauerausstellung im Stammlager, in der der Massenmord an den europäischen Juden und anderen Häftlingen dokumentiert wird, war für alle Beteiligten ein bewegendes Erlebnis. Um das Erlebte zu verarbeiten, fanden an jedem Abend Auswertungsgespräche statt, in denen die Eindrücke und Erlebnisse des Tages geschildert und besprochen werden konnten. Ihre Empfindungen drückte eine Schülerin mit folgenden Worten aus: "Hier vor Ort kann man erfahren, was Menschen Menschen antun können."

Ein weiterer Höhepunkt war das Zeitzeugengespräch mit einem ehemaligen Häftling. Der mittlerweile 86-jährige Waclaw Dlugoborski erzählte über seine Zeit als polnischer politischer Häftling im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau in den Jahren 1943 bis 1945. Er beschrieb das Leben im Lager als einen täglichen Kampf ums Überleben. Ob jemand umkam oder am Ende überlebte, war in einer Zeit, in der das Leben eines Häftlings nichts wert war, von vielen Zufällen abhängig.

Die Schüler halfen zudem an zwei Vormittagen bei praktischen Arbeiten zum Erhalt der Gedenkstätte. Den Abschluss der Studienfahrt bildete dann ein Tagesausflug in das nahe gelegene Krakau. Zusammenfassend stellten die Schüler nach der Fahrt fest, dass sie die Erlebnisse und Eindrücke vor Ort nie vergessen werden. Denn auch darin waren sie sich einig: Kein noch so guter und engagierter Geschichtsunterricht in der Schule könne das vermitteln, was man vor Ort erfahren und erlebt habe. red

Produktion dieser Seite:

Ulrike Otto, MCG,

Matthias ZimmermannBirkenfeld. Die Klassen 5a und 5g des Gymnasiums Birkenfeld hatten während ihrer Wanderung im Rahmen der Klassenfahrt nach Hermeskeil viel Freude. Die beiden Klassen wurden mit den neu angeschafften GPS-Geräten der Schule auf eine etwa elf Kilometer lange Wanderstrecke geschickt. Die Schüler wanderten in acht verschiedenen Gruppen in unbekanntem Gelände. Das Interessante dabei war, dass die Gruppen jeweils unterschiedliche Routen zum jeweiligen Treffpunkt hatten, so dass jede Gruppe ihr ganz eigenes kleines Abenteuer zu bewältigen hatte. Die Gruppen mussten selbst Entscheidungen fällen und sich in der Gruppe abstimmen, um gemeinsam den Zielpunkt zu erreichen. Trotz der widrigen Wetterbedingungen waren die Schülerinnen und Schüler hochmotiviert und begeistert von dieser "neuen" selbständigen und sicher abwechslungsreichen Art des Wanderns.

Seit Ende letzten Jahres verfügt das Gymnasium Birkenfeld dank der Unterstützung des Fördervereins über zehn GPS-Geräte. Mit diesen Geräten ist es möglich satellitengestützt im Gelände zu navigieren. Einsetzbar sind sie im Bereich Sport (Orientierungsläufe) oder auch bei geführten Routen, bei Städtetouren oder auch einfach während mancher Wanderung, zum Beispiel um sogenannte "Geocaches" aufzufinden. Besonders mit der Software, die der Schule nun zur Verfügung steht, sind Planungen von GPS-Wanderungen in ganz Deutschland möglich. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort