Alle fünf Sekunden stirbt irgendwo ein Kind

Köln · Im Kampf gegen die Kindersterblichkeit hinkt die Weltgemeinschaft ihren Zielen hinterher: Noch immer sterben Tag für Tag weltweit rund 18 000 Babys und Kleinkinder. Gegensteuern wäre einfach und kostengünstig, mahnt Unicef.

Alle fünf Sekunden stirbt weltweit ein kleines Kind, das meist mit einfachen Mitteln hätte gerettet werden können. Rund eine Million Säuglinge pro Jahr überleben den ersten Tag nach der Geburt nicht. Das zeigt ein Bericht des UN-Kinderhilfswerks Unicef, der gestern vorgestellt wurde.

Die Weltgemeinschaft werde das im Jahr 2000 vereinbarte Millenniumsziel deutlich verfehlen, mahnte Unicef. Demnach soll die Kindersterblichkeit von 1990 bis 2015 um zwei Drittel sinken. Zwar habe sich die Zahl der Todesfälle bei Babys und Kleinkindern seither von über zwölf auf jetzt 6,6 Millionen fast halbiert, so der Bericht. Mit dem derzeitigen Tempo werde das Millenniumsziel aber 13 Jahre zu spät erreicht. Bis dahin würden 35 Millionen weitere Jungen und Mädchen unnötig sterben.

Mit "einfachen und kostengünstigen Mitteln" wie Impfschutz, Antibiotika, Moskitonetzen und besserer Betreuung während und nach der Geburt könnten Millionen Kinder gerettet werden, sagte Christian Schneider von Unicef Deutschland. Die häufigsten Todesursachen bei unter Fünfjährigen sind Lungenentzündung sowie Komplikationen wegen einer Frühgeburt oder während der Geburt. In fast jedem zweiten Todesfall ist Mangelernährung mitverantwortlich. Vier von fünf Kindern, die das fünfte Lebensjahr nicht erreichen, werden in Südasien und im südlichen Afrika geboren. Unicef sieht aber auch Anlass für Optimismus: So viele Kinder wie nie zuvor erlebten jetzt ihren fünften Geburtstag .

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