ADAC wehrt sich gegen jährlichen Tüv

Brüssel. Für rund 20 Millionen Autobesitzer in Deutschland bringt der heutige Tag schlechte Nachrichten. Sie sollen in Zukunft ihr in die Jahre gekommenes Gefährt alle zwölf Monate beim Tüv oder einer gleichartigen Prüfstelle vorführen, um technische Mängel rechtzeitig zu entdecken

Brüssel. Für rund 20 Millionen Autobesitzer in Deutschland bringt der heutige Tag schlechte Nachrichten. Sie sollen in Zukunft ihr in die Jahre gekommenes Gefährt alle zwölf Monate beim Tüv oder einer gleichartigen Prüfstelle vorführen, um technische Mängel rechtzeitig zu entdecken. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas präsentiert heute ein Brüssel einen entsprechenden Richtlinien-Entwurf, der schon vorab für viel Wirbel sorgte. "Die Zahl technischer Probleme nimmt mit dem Alter eines Autos zu", begründete ein Kallas-Sprecher die Idee. Der ADAC spricht von "Unsinn".Es geht um Fahrzeuge, die älter als sieben Jahre sind oder mehr als 160 000 Kilometer auf dem Tacho haben. Für sie soll ein neuer Rhythmus bei den Hauptuntersuchungen eingeführt werden. In Deutschland müssen Neufahrzeuge derzeit nach drei Jahren zum ersten Mal in die Prüfwerkstatt und brauchen dann alle 24 Monate eine neue Plakette. Die EU-Verordnung schickt Autos dagegen zum ersten Mal nach vier, dann nach weiteren zwei Jahren in die Werkstatt. Daran schließen sich Prüfungen in jährlichem Turnus an. Zudem plant Brüssel eine Erweiterung der Prüfstellen-Netze. Nicht mehr nur der Tüv, Dekra, Güs oder GTÜ, sondern auch anerkannte privat geführte Werkstätten würden die begehrten Plaketten verteilen können.

Der ADAC sieht für die Reform keine Notwendigkeit. "Eine technische Begründung" für kürzere Intervalle bei der Hauptuntersuchung gebe es nicht. Derartige Mängel seien nur zu 0,5 Prozent für schwere Unfälle verantwortlich. Stattdessen reiße Brüssel tiefe Löcher in die Geldbeutel der Autobesitzer. Bei Kosten von 60 Euro für eine Hauptuntersuchung müssten alleine hierzulande 1,2 Milliarden Euro zusätzlich angesetzt werden.

Aus dem Umfeld des Kommissars hieß es gestern, es gehe vor allem darum, den technischen Sicherheitsabstand zwischen den EU-Mitgliedstaaten auszugleichen. Unterstützung bekam die Kommission von Tüv Süd. dr

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