Von SZ-RedaktionsmitgliedJanek Böffel

Auch mich hatte "Wetten, dass..?" längst als Zuschauer verloren. Und doch war da am Samstag diese seltsame Wehmut. Nicht weil mir die Sendung fehlen wird, sondern weil mit ihr auch der Samstagabend meiner Kindheit zu Grabe getragen wurde. Es war die große Stärke der Show, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden und ganze Familien vor dem Fernseher zu versammeln. Brav genug für die Eltern, aber auch skurril genug für die Jüngeren. Doch die Zeiten, in denen es genügte, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden, sind vorbei. In der Unendlichkeit des Internet, frei vom starren Regiment des 20.15 Uhr, muss Unterhaltung maßgeschneidert sein. Das konnte das schwerfällige Flagschiff der ZDF-Unterhaltung längst nicht mehr. Womöglich hätte Thomas Gottschalk es noch ein wenig länger über Wasser gehalten als Markus Lanz . Doch aufzuhalten war der Untergang ohnehin nicht mehr.