60 neue Windräder im Saarland geplant

Saarbrücken. Umweltministerin Simone Peter (Grüne, Foto: dapd) will die Windenergie im Saarland massiv ausbauen. Bis zum Jahr 2020 könne man damit den kompletten privaten Strombedarf sowie 20 Prozent des Gesamtstrombedarfs decken, sagte die Ministerin gestern vor der Landespressekonferenz. Allerdings müsse man noch rund 60 weitere Windenergie-Anlagen bauen

Saarbrücken. Umweltministerin Simone Peter (Grüne, Foto: dapd) will die Windenergie im Saarland massiv ausbauen. Bis zum Jahr 2020 könne man damit den kompletten privaten Strombedarf sowie 20 Prozent des Gesamtstrombedarfs decken, sagte die Ministerin gestern vor der Landespressekonferenz. Allerdings müsse man noch rund 60 weitere Windenergie-Anlagen bauen. Dies habe eine "Windpotenzialstudie" ergeben, die das Umweltministerium beim Ingenieur- und Planungsbüro Al-Pro in Ostfriesland in Auftrag gegeben hatte. Es ist spezialisiert auf Wind- und Ertragsprognosen für Windparks.Derzeit sind an der Saar schon 93 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 133 Megawatt genehmigt. Laut Studie lasse sich die installierte Windenergie-Leistung bis 2020 versechsfachen, während man die Zahl der Anlagen wegen neuer Technik nur verdreifachen müsse. Besonders geeignet für weitere Anlagen seien unter anderem der Großraum Perl, Weiskirchen, Freisen, Merchingen und auch der Saarpfalz-Kreis mit der Biosphären-Region. In Perl würden bereits weitere Anlagen geplant.

Heikel sei die Biosphärenregion im Bliesgau als Standort, sagte Peter. Die Landesregierung sehe die Biosphärenregion jedoch nicht als Naturschutzgebiet an, sondern als eine Region, in der die Interessen von Ökologie und Ökonomie besonders ideal miteinander verbunden werden. In Naturschutzgebieten dürfen keine Windräder gebaut werden. Die Ministerin will in Gesprächen möglichst viele Kommunen und Bürger von der Windkraft überzeugen.

Die beteiligten Kommunen bekämen durch die Anlagen pro Jahr Mehreinnahmen von insgesamt bis zu 3,7 Millionen Euro, unter anderem durch Steuern. Diese Einnahmen stünden beispielsweise für Bildungsprojekte oder die Sanierung von Schulen zur Verfügung. Kommunen wie Weiskirchen könnten ihren Haushalt sanieren. Bürger könnten sich finanziell an Anlagen beteiligen, was ihnen Gewinne garantiere. Es bleibe aber weiter bei vielen Ausnahmen. So dürften keine Anlagen gebaut werden entlang von Straßen-, Schienen-, und Wasserwegen sowie in unmittelbarer Nähe zu Wohn-Bebauungen. ts

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