1917 und 1918 bringen letztes Aufbäumen vor dem Zusammenbruch

Spätestens mit dem Kriegseintritt der USA 1917 war klar, dass Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg nicht gewinnen konnten. Auch die russische Revolution wendete das Blatt nicht.

Mit zunehmender Dauer wurde die wirtschaftliche Lage in Deutschland immer prekärer. Die britische Seeblockade verschärfte die Versorgungsprobleme und führte zum "Hunger-Winter" 1916/17. Um die Umklammerung zu lösen, erklärte Deutschland den uneingeschränkten U-Boot-Krieg. Dies bedeutete auch, Handelsschiffe neutraler Staaten anzugreifen. Daraufhin brachen die USA die diplomatischen Kontakte ab und erklärten dem Deutschen Reich am 6. April 1917 den Krieg.

Das zweite einschneidende Ereignis des Jahres 1917 spielte sich im Osten ab. In Russland brach die Februarrevolution aus. Angesichts der schlechten Versorgungslage spitzte sich die soziale Lage in dem Riesenreich zu. Es kam zum Generalstreik, den auch die Truppen unterstützten, die zur Niederschlagung herbeigerufen wurden. Zar Nikolaus II . musste abdanken. Deutschland verhalf in der Folge dem in der Schweiz lebenden Bolschewikenführer Lenin, der einen bedingungslosen Frieden befürwortete, zur Rückkehr nach Russland . Nach dessen Machtübernahme wurde am 3. März 1918 der Friede von Brest-Litowsk geschlossen, in dem Russland enorme Gebietszugeständnisse machte.

Die Deutschen hofften, im Westen Ähnliches erreichen zu können. Doch die Frühjahrsoffensive von 1918 brachte keinen Durchbruch. Im Gegenzug rissen die Alliierten - zunehmend unterstützt von US-Truppen - die Initiative an sich und gaben sie nicht mehr her. Die Kapitulation war nur eine Frage der Zeit. Auch politisch rumorte es im Deutschen Reich schon gewaltig. Der Zusammenbruch stand bevor.

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