Brisante Details Diplomat belastet Trump in Ukraine-Affäre

Washington · Der frühere US-Diplomat William Taylor hat Präsident Donald Trump in der Ukraine-Affäre schwer belastet. Trump habe jegliche Wünsche seines ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj – etwa wichtige US-Militärhilfe – von der Einleitung von Ermittlungen gegen die Demokratische Partei und eine Erdgasfirma mit Verbindungen zur Familie des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Joe Biden abhängig gemacht, sagte Taylor am Dienstag im Kongress vor Abgeordneten aus.

Damit bestätigte der Diplomat, dass Trump auf eine Gegenleistung für eine Unterstützung Kiews gepocht habe. Die Demokraten prüfen ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten – im Zuge der Vorermittlungen sagte Taylor hinter verschlossenen Türen aus. Abgeordnete sprachen nach der fast zehn Stunden dauernden Aussage von „verstörenden“ Schilderungen. Taylors Auftritt fand auch deshalb besondere Beachtung, weil Abgeordnete eine SMS-Nachricht publik gemacht hatten, in der der Diplomat Trumps mutmaßliche Versuche, Militärhilfe an Kiew zurückzuhalten, als „verrückt“ bezeichnet hatte. Taylor, der zwischen 2006 und 2009 bereits US-Botschafter in der Ukraine gewesen war, sagte laut seinem Manuskript, er habe als Geschäftsträger in Kiew beobachtet, wie die Trump-Regierung die offiziellen Kanäle gemieden und „irregulär“ unter der Hand Außenpolitik betrieben habe. Eine Schlüsselrolle als Kontaktmann habe dabei Trumps persönlicher Anwalt, Rudy Giuliani, gespielt, erläuterte Taylor.

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