Thierse: Mehr Ostdeutsche in Politik
Berlin · Deutlich mehr Asylbewerber Im ersten Halbjahr 2013 haben rund 43 000 Menschen in Deutschland Asyl beantragt. Das sind knapp 20 000 oder 86,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie das Bundesinnenministerium gestern in Berlin mitteilte.
Die Hauptherkunftsländer von Januar bis Juni 2013 waren Russland mit knapp 10 000, Syrien mit rund 4500 und Afghanistan mit 3500 Personen.
Greenpeace-Mitarbeiter festgenommen
Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace sind in die südfranzösische Atomanlage Tricastin eingedrungen. Die Atomkraftgegner entrollten dort gestern Banner mit der Aufschrift "Atomunfall in Tricastin - Ist François Hollande der Präsident der Katastrophe?". Sicherheitskräfte brauchten bis zum Mittag, um alle Greenpeace-Aktivisten vom Gelände zu holen. 29 Umweltschützer wurden festgenommen.
130 Tote bei Kämpfen im Osten Kongos
Bei schweren Kämpfen im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind seit Sonntag mindestens 130 Menschen getötet worden. Unter ihnen seien 120 Rebellen der Organisation M23 und zehn Soldaten, sagte gestern der Sprecher der Regierung, Laurent Mendé. Laut Mendé nahmen die Regierungstruppen mehrere Stellungen der Rebellen ein.
Wieder Rassismus gegen Ministerin
Gegen Italiens erste schwarze Ministerin Cécile Kyenge hat es erneut eine rassistische Aktion gegeben. In der Stadt Pescara etwa 200 Kilometer östlich von Rom hängten mutmaßliche militante Mitglieder der rechtsextremen Forza Nuova (Neue Kraft) an Laternenpfählen Henkersschlingen sowie Plakate auf, auf denen Slogans standen wie "Jeder sollte in seinem Land leben". Wie gestern bekannt wurde, leitete die Polizei deshalb Ermittlungen gegen mehrere Forza-Nuova-Mitglieder ein.
Thierse: Mehr Ostdeutsche in Politik
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse wünscht sich mehr Parlamentarier mit ostdeutschen Biografien im Bundestag. Es sei "bedauerlich, dass die existenziellen Erfahrungen einer Diktatur, des Zusammenbruchs eines Systems, der Entwertung von Lebenserfahrungen immer weniger präsent sind", sagte der SPD-Politiker gestern. "Denn Erfahrungen grundieren politisches Handeln." Er beobachte, dass die Zahl der Ostdeutschen im Parlament weiter abnehme, sagte Thierse.