Terroristen greifen US-Botschaft an

Sanaa. Im Jemen ist zum zweiten Mal binnen fünf Monaten ein Anschlag auf die US-Botschaft verübt worden. Bei dem Selbstmordattentat mit einem mit Sprengstoff beladenen Auto in Sanaa kamen gestern mindestens 16 Menschen ums Leben, darunter sechs Angreifer, wie das jemenitische Innenministerium mitteilte. Zu dem Anschlag bekannte sich die Gruppe Islamischer Dschihad im Jemen

 Rauch und Flammen steigen nach dem Anschlag über der US-Botschaft in Sanaa auf. Foto: dpa

Rauch und Flammen steigen nach dem Anschlag über der US-Botschaft in Sanaa auf. Foto: dpa

Sanaa. Im Jemen ist zum zweiten Mal binnen fünf Monaten ein Anschlag auf die US-Botschaft verübt worden. Bei dem Selbstmordattentat mit einem mit Sprengstoff beladenen Auto in Sanaa kamen gestern mindestens 16 Menschen ums Leben, darunter sechs Angreifer, wie das jemenitische Innenministerium mitteilte. Zu dem Anschlag bekannte sich die Gruppe Islamischer Dschihad im Jemen. Sie drohte in einer Erklärung damit, auch die diplomatischen Vertretungen Großbritanniens, Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate in Sanaa anzugreifen. Die US-Botschaft war bereits im März angegriffen worden. Die Regierung in Washington verurteilte den Anschlag. Unter den Getöteten eines der blutigsten Anschläge in der Geschichte des Landes waren nach Angaben des Innenministeriums neben sechs Angreifern sechs jemenitische Soldaten und vier Zivilisten. Wie viele Menschen verletzt wurden, war zunächst nicht bekannt. US-Staatsbürger seien nicht unter den Opfern, sagte ein Vertreter der US-Regierung in Washington, der nicht genannt werden wollte.

Nach Angaben von Augenzeugen schossen die Angreifer am Morgen zunächst auf jemenitische Polizisten, die die Botschaft bewachten. Danach habe es eine rund 20-minütige Schießerei gegeben. Anschließend sprengte sich den Zeugen zufolge ein Selbstmordattentäter in einem Auto vor dem Eingang des Botschaftsgeländes in die Luft. Auch seien mehrere Raketen auf die Botschaft abgefeuert worden. Die Polizei riegelte das Gebiet umgehend ab. Aus Sicherheitsgründen liegt das Botschaftsgebäude rund 150 Meter vom Eingang des Geländes entfernt. Die Gruppe namens Islamischer Dschihad im Jemen ist bislang weitgehend unbekannt. Sie hatte sich nur einmal zu Wort gemeldet und sich zu einem Selbstmordanschlag auf ein Polizeihauptquartier im Osten des Landes bekannt. Gleichzeitig beanspruchte damals Al Qaida die Urheberschaft des Attentats für sich, bei dem ein Mensch starb. Die US-Botschaft in Sanaa war bereits am 18. März dieses Jahres Ziel eines Anschlags mit Mörsergranaten geworden. Damals bekannte sich der jemenitische Arm des internationalen Terrornetzwerks Al Qaida zu dem Attentat. Die Geschosse verfehlten jedoch ihr Ziel. Eine Granate schlug in einer benachbarten Mädchenschule ein, wo sie einen Polizisten und eine Schülerin tötete.

Im Jahr 2000 steuerten Selbstmordattentäter von Al Qaida ein mit Sprengstoff beladenes Boot in der jemenitischen Hafenstadt Aden gegen den Zerstörer "USS Cole" der US-Marine, 17 US-Soldaten starben. Al Qaida ist seit einigen Jahren sehr aktiv im Jemen. Die Familie von Al-Qaida-Chef Osama bin Laden stammt aus dem Land, das gleichzeitig ein wichtiger Verbündeter der USA im Kampf gegen den Terrorismus ist. afp

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