Tausende Ukrainer gedenken der Gewalt auf dem Maidan

Kiew · Ein Jahr nach einem gewaltsamen Polizeieinsatz gegen prowestliche Demonstranten haben gestern Tausende Ukrainer auf dem Unabhängigkeitsplatz (Maidan) den über 100 Toten des Aufstands gedacht. Dabei wurden auf Leinwänden Bilder der Proteste aus 2013 gezeigt, die zum Sturz des Moskau-freundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch geführt und eine prowestliche Führung an die Macht gebracht hatten.

"Die Ereignisse haben sich für immer in mein Herz gebrannt", sagte Präsident Petro Poroschenko . Ähnlich äußerte sich Kiews Bürgermeister Witali Klitschko. Der Ex-Box-Champion forderte zudem schärfere Sanktionen gegen Moskau. "Es war die russische Regierung, die die Krim annektiert hat und danach tausende Soldaten in die Ostukraine schickte."

Die Führung in Kiew bekräftigte indes ihren Wunsch nach einem Nato-Beitritt. "Die Ukrainer sind gestorben für das Recht, Europäer zu sein", sagte Poroschenko der ARD . Er will über einen Beitritt innerhalb von sechs Jahren abstimmen lassen. Dem widersprach Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Er verstehe zwar Poroschenkos Wunsch nach Sicherheit vor Russland. "Eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine kann für mich nicht auf der Tagesordnung stehen."

Derweil hat Russland erneut einen Hilfskonvoi in die von Separatisten-Gebiete Donezk und Lugasnk geschickt. Kiew betrachtet die Transporte als Verletzung der Souveränität.

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