Taliban töten neun Menschen in Luxushotel

Kabul · Zweieinhalb Wochen vor der Präsidentenwahl in Afghanistan hat ein Taliban-Selbstmordkommando das einzige Luxushotel („Serena“) in der Hauptstadt Kabul angegriffen. Neun Zivilisten starben.

Die vier Angreifer, bei denen es sich um Jugendliche gehandelt habe, seien von Sicherheitskräften erschossen worden, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikki, am Freitag.

Unter den Opfern war auch der afghanische afp-Korrespondent Sardar Ahmad, dessen Artikel seit 2003 regelmäßig in der SZ zu lesen waren. Auch seine Frau und zwei seiner Kinder wurden erschossen. Die Tochter war fünf, der Sohn drei Jahre alt. Ahmads drittes Kind - ein eineinhalb Jahre alter Junge - überlebte schwer verletzt mit einem Kopfschuss.

Unklar ist derzeit, wie die Taliban die Waffen in das aufwändig gesicherte Hotel schmuggelten. Dort sind derzeit auch Wahlbeobachter, UN-Mitarbeiter und Diplomaten untergebracht. Vermutet wird, dass sie die Pistolen und Gewehre wohl in ihren Socken und Schuhen versteckt hatten, so Sedikki. Die radikalen Islamisten begründeten den Angriff zwar damit, dass afghanische Regierungsvertreter im Hotelrestaurant mit Alkohol das bevorstehende afghanische neue Jahr gefeiert hätten, das am Freitag begann. Allerdings serviere das Hotel gemäß den islamischen Gesetzen Afghanistans gar keinen Alkohol, so Sedikki.

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