Syrien hebt Ausnahmezustand nach 48 Jahren wieder auf

Damaskus. Paukenschlag am Sonntag in Syrien: Nach 48 Jahren hob das Regime von Präsident Baschar al-Assad den Ausnahmezustand auf - bislang die Grundlage für willkürliche Verhaftungen und unumschränkte Durchgriffsrechte der Sicherheitsorgane. Der Schritt erfolgte vor dem Hintergrund der jüngsten blutigen Unruhen im Land

Damaskus. Paukenschlag am Sonntag in Syrien: Nach 48 Jahren hob das Regime von Präsident Baschar al-Assad den Ausnahmezustand auf - bislang die Grundlage für willkürliche Verhaftungen und unumschränkte Durchgriffsrechte der Sicherheitsorgane. Der Schritt erfolgte vor dem Hintergrund der jüngsten blutigen Unruhen im Land. Dutzende Menschen waren im ganzen Land getötet worden, als Sicherheitskräfte mit Schusswaffen gegen Kundgebungen für politische Reformen und Bürgerrechte vorgingen. Zuletzt starben am Samstag in der Hafenstadt Latakia zwölf Menschen, als Heckenschützen von Hausdächern aus in eine Menge von Demonstranten schossen.In den vergangenen Tagen hatten Sicherheitskräfte nach Oppositionsangaben wiederholt auf demonstrierende Regimegegner geschossen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hält Berichte über Dutzende Tote allein in der südlichen Provinz Daraa für glaubwürdig. Dort gingen auch am Samstag wieder tausende Menschen auf die Straße. Sie trugen die Toten der vergangenen Tage zu Grabe und verlangten politische Reformen und bürgerliche Freiheiten. Einige brannten den Sitz der herrschenden Baath-Partei nieder. Zunächst war unklar, wie weit die Aufhebung des Ausnahmezustands den politischen Alltag im Polizei- und Überwachungsstaat Syrien tatsächlich ändern würde. dpa

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