Sylt-Urlaube von Wulff soll Schwiegermutter bezahlt haben

Hamburg. Die Schwiegermutter von Ex-Bundespräsident Christian Wulff soll nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" dessen umstrittene Sylt-Aufenthalte finanziert haben

Hamburg. Die Schwiegermutter von Ex-Bundespräsident Christian Wulff soll nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" dessen umstrittene Sylt-Aufenthalte finanziert haben. Wulffs heutige Ehefrau Bettina habe die Kosten für die Urlaube 2007 und 2008 aus Geldgeschenken ihrer Mutter beglichen, nachdem der Filmproduzent David Groenewold die Beträge zunächst ausgelegt haben soll. Das berichtete der "Spiegel" unter Berufung auf den Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover auf Aufhebung der Immunität des Bundespräsidenten.Mit dieser Darstellung der Geschehnisse verteidige sich Wulff im Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vorteilnahme. Wulff hatte stets behauptet, Groenewold die Kosten für die Urlaube in bar zurückerstattet zu haben. Laut "Spiegel" hegte die Staatsanwaltschaft Hannover aber Zweifel daran, weil die Rückerstattung nicht mit den Bargeldabhebungen von einem der Konten Wulffs übereinstimmte. Dies erkläre Wulff nun mit den Geldgeschenken seiner heutigen Schwiegermutter.

In der Diskussion um einen Ehrensold für Wulff hat SPD-Chef Sigmar Gabriel eine parteiübergreifende Entscheidung ins Spiel gebracht. Er werde nicht einfach fordern, dass Wulff der Ehrensold aberkannt werden müsse, "nur weil das gerade so viele Leute fordern", sagte Gabriel der "Welt am Sonntag". "Das wäre mir zu billig."

Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer schließt unterdessen ein politisches Comeback von Wulff nicht aus. Doch zunächst müsse dieser "Ruhe finden, zu sich kommen, die Dinge verarbeiten", sagte Seehofer der Zeitung "Bild am Sonntag". dapd

Foto: Emek/dapd

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