"Süd-Abitur" auf den Weg gebracht

München. Die unionsregierten Länder Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt haben einen ersten Schritt zu einem gemeinsamen Abitur gemacht

München. Die unionsregierten Länder Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt haben einen ersten Schritt zu einem gemeinsamen Abitur gemacht. Die Kultusminister dieser Länder beschlossen bei einem Treffen gestern in München, eine Expertengruppe einzurichten, die gemeinsame Abituraufgaben in den Fächern Deutsch und Mathematik entwickeln soll. Angestrebt wird ein gemeinsames Abitur in diesen beiden Fächern im Jahr 2012, sagte Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider (CSU, Foto: dpa).

Die fünf Länder seien kein "closed shop", sagte Thüringens Kultusminister Jens Goebel. Andere Länder könnten zu den Bemühungen, mehr Vergleichbarkeit und Bildungsgerechtigkeit herzustellen, hinzustoßen. Als Vorläufer eines "Zentralabiturs" wollten die fünf in München versammelten Länderminister ihre Initiative aber keinesfalls verstanden wissen. "Nirgendwo steht eine Zentrale", betonte Baden-Württembergs Kultusminister Helmut Rau. Ziel sei ein "Länderabitur", sagte der Kultusminister Sachsen-Anhalts, Jan-Hendrik Olbertz. Basis für die angestrebten gemeinsamen Prüfungen in Deutsch und Mathematik sei das achtjährige Gymnasium (G8), betonte Olbertz. Da in Bayern 2011 wegen der Einführung des G8 ein doppelter Abitur-Jahrgang ansteht, kommt als frühester Termin für eine Länder übergreifende Aufgabenstellung das Jahr 2012 in Frage.

Ob es auch gemeinsame Prüfungen in anderen Abiturfächern geben werde, hänge von den Erfolgen bei Deutsch und Mathematik ab, sagte Rau. Wenn es gelingt, die Abituraufgaben zu vereinheitlichen, müssten die Abiturienten von rund 1000 Gymnasien in den fünf beteiligten Bundesländern an ein und demselben Tag ihre Prüfungen ablegen. Nur dann sei es möglich, dieselben Aufgaben zu stellen, betonte Schneider.

Neben dieser organisatorischen Herausforderung müsse auch sichergestellt werden, dass die Aufgaben einheitlich bewertet würden. Auch darüber müsse sich die Expertengruppe Gedanken machen, sagte Bayerns Ressortchef Schneider. Die Expertengruppe soll im Laufe des Jahres erst einmal Arbeitsschwerpunkte benennen und einen Zeitplan vorlegen.

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