Studie: Kopftuchverbot diskriminiert die Frauen

Berlin. Das in acht Bundesländern geltende Kopftuchverbot für Lehrerinnen führt bei den Betroffenen zum Teil zu schweren sozialen und wirtschaftlichen Problemen. Das ist das Ergebnis einer Studie mit dem Titel "Diskriminierung im Namen der Neutralität" der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, die gestern in Berlin vorgestellt wurde

Berlin. Das in acht Bundesländern geltende Kopftuchverbot für Lehrerinnen führt bei den Betroffenen zum Teil zu schweren sozialen und wirtschaftlichen Problemen. Das ist das Ergebnis einer Studie mit dem Titel "Diskriminierung im Namen der Neutralität" der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, die gestern in Berlin vorgestellt wurde. "Die vor fünf Jahren erlassenen Neutralitätsgesetze verletzen die Menschenrechte und richten sich in aller erster Linie gegen muslimische Frauen", lautet das Fazit der Autorin der Studie, Haleh Chahrokh. Sie untersuchte über einen Zeitraum von acht Monaten die Auswirkungen der Gesetze und führte Interviews mit 34 betroffenen muslimischen Lehrerinnen. "Durch das Kopftuchverbot werden die Frauen gleich mehrfach diskriminiert, auf der Grundlage ihres Geschlechts, ihrer Religion und durch die Verletzung der allgemeinen Menschenrechte", sagte Chahrokh. Sie seien gezwungen, sich entweder für ihren Beruf oder für ihren Glauben zu entscheiden. Viele der muslimischen Lehrerinnen fühlten sich ausgegrenzt, müssten ihren Beruf wechseln oder umziehen - dorthin, wo es entsprechende Regelungen nicht gibt. Kopftuchverbote gelten derzeit in Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland. epd

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