Spionageverdacht: Justizminister Maas nimmt Auftraggeber ins Visier

München/Berlin · Der Anfang Juli festgenommene mutmaßliche BND-Spion soll Berichten zufolge ein geheimes Konzept zur deutschen Spionageabwehr an die USA und Russland weitergegeben haben. Den Entwurf dafür habe er an seinen vermutlich für den US-Geheimdienst CIA tätigen Agentenführer weitergereicht, berichteten die „Süddeutsche Zeitung“ sowie der NDR und WDR.

Die Bundesregierung will laut "Spiegel" wichtige Ministerien besser abschirmen. Der BND hat den Berichten zufolge 2013 an einem neuen Konzept gearbeitet, um künftig besser Spionageangriffe abwehren zu können. Nach der Weitergabe an den Agentenführer habe der BND-Mitarbeiter das Konzept zudem per E-Mail an das russische Generalkonsulat in München geschickt. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen den BND-Mann und einen Mitarbeiter des Bundesverteidigungsministeriums wegen des Verdachts der Spionage für die USA. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD ) drohte den mutmaßlichen US-Agentenführern mit Strafverfolgung. Sollten sich Beweise ergeben, dass die mutmaßlichen deutschen Spione von BND und Verteidigungsministerium für amerikanische Dienste tätig waren, "wird sich das Ermittlungsverfahren auch auf eventuelle Auftraggeber erstrecken", sagte er der "Welt am Sonntag ".

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